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Game of Thrones

Bin gerade über ein Video gestolpert, in dem einige berühmte Gitarristen plus der GoT Showrunner und der Komponist der Filmmusik, Ramin Djawadi, die Titelmusik auf E-Gitarren gejamt haben.

Mega geil!

Und das bringt mich zurück zu dieser mittlerweile ja doch einige Jahre alten Serie, die ich noch immer und trotz des komplett ruinierten Endes als beste Serie aller Zeiten bezeichnen würde. Wobei Ted Lasso für mich, trotz gänzlich anderen Anspruchs und anderen Genres, sehr, sehr dicht dahinter kommt.

Was macht Game of Thrones so großartig? Ich glaube, es ist die Mischung aus Fantasy, (persönlichem) Drama und teilweise fast thrillerartiger Spannung mit Spionage und Intrigen. Die Fantasy-Welt holt alle ab, die Ritter, Drachen und Magie mögen, wobei die übernatürlichen Elemente die meiste Zeit doch eher im Hintergrund bleiben und für den Großteil der Figuren unbegreiflich, zu anfangs sogar schlicht unrealistisch sind. Niemand glaubt an eine Armee der Untoten im Norden, Drachen sind Fabelwesen aus ferner Vergangenheit (auch wenn ihre sterblichen Überreste vorhanden sind und von ehemaliger Macht künden) und Magie wirkende Priester und Priesterinnen werden eher für Budenzauber auf einem Jahrmarkt als ernsthafte Mächte gehalten – oh boy were they wrong. Aber so, wie die Bewohner von Westeros erst Schritt für Schritt mit all diesen fantastischen Dingen in Berührung kommen, wird auch der Zuschauer nur langsam mit ihnen konfrontiert und nicht sofort von einem Feuerwerk an Spezialeffekten und einer Zuviel an Magie überwältigt. Unser Vorteil ist, dass die Begegnungen mit der Zauberei nicht tödlich enden – im Gegensatz zu den Menschen in Westeros, für die ein Zusammentreffen mit Drachen oder Untoten (oder beidem) meist nicht gut ausgeht.

Der Aspekt des Dramatischen, der in GoT wirklich großgeschrieben wird, ist dann Futter für praktisch jeden Zuschauer. Karrieren zerschlagen sich, jeder will die Macht ergreifen, es ereignen sich Tragödien und und zwischen Familien und irgendwie muss man mit fast jeder Figur mitleiden – mitfreuen kann man sich in der Tat nur selten und dann in der Regel auch nur kurz. Indem die Fantasy-Elemente, wie erwähnt, nicht überwiegen, kann die Serie so auch die Zuschauer begeistern, die mit Rittern und Schwertkämpfen eigentlich nicht viel am Hut haben; sie können dennoch begreifen, welche ganz irdischen und politisch-gesellschaftlichen Probleme die Protagonisten und -innen haben. Dass GoT hier mitunter rabiater als fast jede andere TV Show zugeht, ist allgemein bekannt, und sicher ist die Gewalt an einigen Stellen Selbstzweck – immer aber wird sie, so mein Eindruck, als furchtbar und völlig unerwartet schlimm empfunden, anders als z. B. bei Tarantino, wo das literweise spritzende Blut mitunter ja einen hohen Unterhaltungswert hat.

Der Bereich der Intrigen und politischen Ränkespiele wiederum holt eine weitere Gruppe von Zuschauern ins Boot, die sich dafür begeistern können, zu rätseln, wer hinter welchen Plänen steckt und welche „hidden agendas“ die einzelnen Figuren wohl haben können. Oder auch, wie sie ihre nicht so sehr versteckten Ambitionen werden umsetzen können. Dabei gelingt es den Serienmachern immer wieder für Überraschungen zu sorgen – wobei deren Zahl im Laufe der Geschichte ein wenig abnimmt.

Einzig der Bereich der Romantik kommt in GoT etwas kurz – das mag angesichts des doch eher blutrünstigen Grundthemas erwartbar sein, nichtsdestoweniger hätten sich ja viele Gelegenheiten geboten. Wenn sich doch einmal eine Romanze entwickelt, kann und muss man darauf gefasst sein, dass diese ein schlimmes Ende nehmen wird – selten kann man das Durchleben von eleos und phobos so nachfühlen, wie in dieser Serie. Allein die Erinnerung an… ich spare mir den Spoiler und das Durchleben eines Fernsehtraumas.

Neben den inhaltlichen Aspekten kommt dazu, dass die ganze Serie film-handwerklich absolut fantastisch gemacht ist. Die Sets sind opulent ausgestattet, die Kostüme überzeugend und äußerst vielseitig und die Effekte setzten wohl im Bereich von Fernsehshows neue Maßstäbe. Die von mir eingangs erwähnte Musik ist Weltklasse und Djawadi damit definitiv auf dem Niveau der ganz Großen, wie John Williams oder Jerry Goldsmith, angekommen. Hans Zimmer ist mit seiner Pop-Filmmusik ja eine Kategorie für sich, aber das GoT-Thema ist mittlerweile wohl ähnlich bekannt wie das aus Fluch der Karibik. Gar nicht schlecht für eine FSK16 / 18 Fernsehserie…

Man sieht, meine Begeisterung kennt fast keine Grenzen, jedenfalls bis Staffel 8… über den Rest breiten wir lieber den Mantel des Schweigens.

Ich fühle mich alt

Haben heute in der Uni Verfilmungen von Shakespeares „King Lear“ angesehen (bzw Auschschnitte daraus), und einer Version war anscheinend in den 80ern im Fernsehen aufgenommen worden. Vor dem Film war dann eine nette Programmansagerin des ZDF zu sehen, die kurz das folgende Programm ankündigte und erläuterte. Ich war total begeistert und gleich nostalgisch ergriffen und meinte so: „Mei, was waren das Zeiten, als es noch die Programmansager gab…“ Daraufhin wurde ich von einer Kommilitonen völlig irritiert angesehen und gefragt, was das denn sein solle…

Verdammt bin ich alt 🙁 Irgendwann wird man mich fragend ansehen und wissen wollen, um was es sich bei diesen obskuren „Büchern“ und diesem merkwürdigen „Internet“ handle, von dem ich erzähle…

Ich will Kilometergeld

Dieses Wochenende habe ich mal wieder ordentlich Kilometer gesammelt… genauer gesagt knapp 20 in der Horizontalen und 0,8 in der Vertikalen. Samstag ging es von Lenggries aus auf den Brauneck. Bei herrlichem Wetter und knapp 20 Grad (in der Sonne) ging es auf den Berg. Dafür, dass der gar nicht so hoch ist (nur ca. 1500m, von denen wir ja auch nur die letzten 800 zu Fuß gehen mussten), war das ziemlich anstrengend. Vor allem machten die klatschnassen Wiesen und schlammigen Winkel auf den Nordhängen einem den Aufstieg nicht gerade leichter. Aber: Es war wirklich schön! Die Aussicht war unterwegs schon klasse, und oben auf der Höhe dann phänomenal. Nur die ganzen Gleitschirmflieger hatten noch mehr zu sehen als wir…

Heute war dann bei dickem Nebel (beim Aufstehen war es noch sonnig gewesen :-/) mal wieder eine Tour Richtung Markt Schwaben angesagt. Nach knapp zwei Stunden kam dann sogar die Sonne raus, so dass wir dann nicht mehr von außen, sondern von innen nass wurden. Aber: Nach der gestrigen Tour nach „oben“ war es fast schon entspannend, nur in der Waagrechte zu laufen.

Ich finde langsam wirklich Gefallen am Wandern, von mir aus könnte es jetzt noch 2-3 schöne Wochenenden im November geben und dann sofort in schönstes Skiwetter umschlagen. Sonst komm ich diese nämlich kaum zum Skifahren, denn ich fürchte, dass das im Hochsommer in Australien eher schwierig werden dürfte…

PS: OH MEIN GOTT die Synchronstimme von Patrick Stewart spricht die neue VW-Werbung!!! Ich muss sofort einen Golf kaufen, Captain Picard hat es gesagt!!!

PPS: Nächsten Sonntag kommt mal wieder „Was Frauen wollen“ – Pflichtprogramm, der Film ist der Hammer!

Pränatale Landflucht?!

Die Website des Focus enthüllt ungeahnte Dramen, die sich kurz vor der Wende in der DDR abspielten. So berichtet der Sat1-Zweiteiler „Wir sind das Volk“ laut focus.de von ungeborenen Kindern, die sich in die BRD absetzen:

Katja (Anja Kling) hat einen Sohn von Andreas (Hans-Werner Meyer), der allerdings schon vor der Geburt in den Westen flüchtete.

Wie schlimm muss es in einem System zugehen, in dem Babys bereits vor ihrer Geburt eine Flucht planen und durchführen? Ich bin erschüttert.