Freitag war ja wieder mal eine Abschlussfeier der örtlichen Medienhochschule, die ich als Fotograf begleiten durfte. Dieses mal nicht im Landtag, sondern im Künstlerhaus am Lenbachplatz. Schöne Location, wenngleich ich jetzt mit den Technik-Fritzen vom Haus auf Kriegsfuß stehe… die müssen ganz schön Angst vor der nächsten Stromrechnung haben, so wie die immer das Licht runtergedreht haben! Ist jedenfalls ganz witzig, so kommt man mal durch alle Münchner Veranstaltungsorte…
Die Gruppenbilder haben wir diesmal draußen gemacht, wo mit Tageslicht und einem 2,5kW Arri-Daylight bessere Lichtbedingungen als letztes Mal im Landtag herrschten. Dafür war ich dann drinnen dank runtergelassener Jalousien und gedimmtem Licht permanent bei 1600 ISO und grenzwertigen Belichtungszeiten. Dabei fällt dann das Fehlen einer lichtstarken (Blende > 2.8) Telebrennweite jedes Mal unangenehm auf… Anyway, mit den Ergebnissen bin ich – und wichtiger: der Auftraggeber – recht zufrieden, und hoffe, auch bei der nächsten Absolvia mit an Bord sein zu dürfen. Bleibt nur die Frage, wo ich für die Zukunft noch mehr Aufträge herkriege.
„Strobist“ bezeichnet einen Fotografen bzw. eine Art zu Fotografieren, (bei) der man viele kleine (und „günstige“) Blitzgeräte oder Systemblitze möglichst kreativ verwendet, um schön ausgeleuchtete Bilder zu produzieren. Dabei kann und soll auch unkonventionelles Zubehör verwendet werden, wenn es dazu dienlich ist, ein gutes Bild bei möglichst geringen Kosten zu machen. Der „Erfinder“ dieser Technik ist David Hobby, dessen höchst interessantes und lehrreiches Blog hier zu finden ist.
Meine ersten Versuche sehen so aus:
Der Aufbau: Links ein EX 430 durch einen Diffusor, rechts ein Metz 48er mit DurchlichtschirmBlitze in ActionMein Canon-Blitz, mittels Federklemme und Ball-Bungee an's Einbein geklemmtHier nochmal en detail: Praktische Lösung für wenig GeldWofür so ein Einbeinstativ doch alles gut ist: Zur Not hält es als Lampenstativ und Diffusorhalter in einem herLampenstative werden überbewertet. Ein Stuhl, ein Einbein, ein paar Klemmen und Ball-Bungees tun's auch
Und so sieht dann das Ergebnis aus: Eine schön ausgeleuchtete Gitarre mit relativ wenig Schattenwurf (und der vorhandene Schatten ist schön weich). Verbesserungen wären entweder mit einem auf den Hintergrund gerichteten Blitz und/oder durch einen größeren Abstand von der Gitarre zur Wand möglich. Ein dritter Blitz ist leider nicht vorhanden, und in der Wohnung ist nicht mehr Platz, von daher bin ich – zumal es der allererste Versuch war recht zufrieden.
Nein, hier geht’s nicht um Hakle Ambient Super Vlaush, sondern um ein kleines aber feines Stück Fotoausrüstung, über das ich vor kurzem gestolpert bin. Aber der Reihe nach:
Ich hatte letztes Jahr beim Wandern in den Alpen, aber auch bei kurzen Wochenendtrips zur Familie immer wieder mal das Problem, mein Foto-Equipment vernünftig unterzubringen und zu transportieren. Zwar habe ich eine ordentliche Fototasche (den LowePro SlingShot 300), aber erstens will ich nicht immer alles auf einmal mitnehmen, zweitens ist dieser Sling-Rucksack so groß, dass man ihn nicht ohne weiteres zusätzlich zu einem normalen Rucksack tragen kann (schon gar nicht, wenn man auf einen Berg wandert) und drittens kann man den SlingShot nicht als alleinigen Rucksack für eine Bergwanderung hernehmen – dafür ist er zu unbequem, außerdem bringt man kein „Wandergepäck“ wie Brotzeit, Wasserflasche oder Fleecejacke drin unter.
Ich habe also, mehr oder weniger notgedrungen, meine Kamera plus Wechselobjektiv und z.B. Blitz einfach so in meinen Deuter-Rucksack, den ich zum Wandern und für Wochenendübernachtungen hernehme, gesteckt. Das ist natürlich keine vernünftige Art und Weise, empfindliche optische und elektronische Geräte zu transportieren – selbst wenn man sie in Handtücher oder Jacken zur Polsterung wickelt. Ich habe mich daher in letzter Zeit immer wieder mal nach brauchbaren Fotorucksäcken umgeschaut, die man auch zum Wandern hernehmen könnte. Leider war diese Suche nicht wirklich von Erfolg gekrönt, da die Modelle, die mir von der Foto-Seite aus zusagen (vor allem der Tamrac Expedition 5 und LowePro Flipside 400), nicht wirklich als Wanderrucksäcke taugen, und Hybridlösungen wie es sie von LowePro gibt bei weitem nicht an den Komfort und die Qualität eines ordentlichen Wanderrucksacks von Deuter (habe den Futura 32 AC und bin äußerst zufrieden damit) heranreichen.
Letzte Woche habe ich dann beim Herumsurfen auf enjoyyourcamera.com ein Polster-Inlay von Matin gefunden, welches mein Problem lösen konnte. Es handelt sich dabei quasi um das „Innenleben“ eines typischen Fotorucksacks, also eine quadratische Box aus Polstermaterial (Nylex) mit Klett-Trennwänden, welche man einfach in einen vorhandenen Rucksack hineinstecken kann. Das ganze sieht leer so aus:
Matin Polstereinsatz, leer
In der Draufsicht erkennt man gut die Trennwände, welche sich mittels Klettverschluss beliebig längs oder quer im Einsatz anbringen lassen. Ich habe die klassische 2×2-Aufteilung gelassen und bloß die Quereinsätze etwas verschoben, um für die Objektive etwas mehr Platz zu haben und gleichzeitig für Blitz und Zubehör je ein kleineres Fach zu erhalten.
Draufsicht auf den Einsatz, man erkennt innen die variablen Klett-Trennwände
Der Polstereinsatz bietet Platz für kompakte Normalzoom-Objektive (z.B. mein Tamron AF 17-50/2.8 oder das Sigma EX 18-125 meiner Freundin) und kleine Teleobjektive wie das EF-S 55-250 IS von Canon, außerdem passt ein Blitz vom Format Speedlite 430 EX II sowie ein wenig Zubehör (Speicherkarten, Ersatzakkus, Fernauslöser, Filterbox o.ä.) hinein.
Polstereinsatz mit EF-S 55-250 IS Teleobjektiv und Speedlite 430 EX II Blitz
Auch eine Kamera mit angesetztem Objektiv bringt man darin unter, wenngleich eine Amateurkamera wie meine EOS 450D mit Batteriegriff das Maximum darstellt – größere Kameras wie eine 5D oder gar eine 1D dürfte man nicht mehr hineinbekommen, dafür ist das Inlay nicht tief genug.
Polstereinsatz, gefüllt mit Teleobjektiv, Blitz und EOS 450D mit angesetztem Standardzoom und Batteriegriff
Mit der 450D geht aber, wie man sieht, auch der Deckel noch problemlos zu (wenngleich er nicht wirklich bündig abschließt, aber schließlich soll das Teil nur Stöße abfangen und nicht wasserdicht sein).
Prall gefüllter Polstereinsatz mit geschlossenem Deckel
Der Deckel wird übrigens ebenfalls mit Klettverschluss zugemacht, kann also nicht ohne weiteres von alleine aufgehen. Steckt man den Einsatz nun in einen Rucksack, erhält man in Null-Komma-nichts einen wunderbaren Foto-Wander-Hybrid-Rucksack. Vorteilhaft ist es, das Inlay in’s untere Fach des Wanderrucksacks zu stecken, da man dann via Frontreißverschluss direkten Zugriff auf seine Fotoausrüstung hat und sich nicht erst von oben durch den halben Rucksack wühlen muss.
Gefüllter Polstereinsatz im Deuter Futura 32 AC
Bei meinem Rucksack passt das Inlay gerade so in’s untere Fach, beim Rucksack meiner Freundin (mit 6l mehr Volumen) geht es völlig problemlos rein. Bei kleineren Rucksäcken könnte man den Einsatz wohl im oberen Fach verstauen, dann ist es aber nichts mehr mit schnellen Zugriff auf Wechseloptiken. Außerdem besteht dann die Gefahr, dass sich kleinere Sachen im Rucksack hinter oder unter das Inlay schieben und man nur noch schwer an diese herankommt – oder den kompletten Rucksack auspacken muss, um an den dringend nötigen Schokoriegel oder das Taschenmesser zu gelangen. 😉
Schließt man Inlay und Rucksack, so ist letzterer – zumindest im unteren Bereich – prall gefüllt. Da Kamera und Zubehör aber durch die ca. 1cm dicke Polsterung gut geschützt sein sollten, mache ich mir darum keinen Kopf. Und sobald man die Kamera herausnimmt, drückt sich der leere Teil des Einsatzes etwas zusammen und findet leichter Platz im Rucksack.
Voller, geschlossener Polstereinsatz im geschlossenen Rucksack
Für knapp 13,- Euro ist dieser Polstereinsatz jedenfalls eine super Investition, da man mit ihm das „kleine fotografische Reisebesteck“ gut und sicher transportieren kann, ohne auf den Komfort eines ordentlichen Wanderrucksacks verzichten zu müssen. Größere Ausrüstungen gehen natürlich nicht rein, wenngleich auch nichts dagegen spricht, noch ein zweites Inlay im oberen Rucksackfach zu deponieren und dort zusätzliche Objektive oder Blitze unterzubringen – dann wird’s bloß mit der Brotzeit schwierig. 😉
Jetzt muss bloß noch endlich der Frühling und schönes Wanderwetter kommen… ich hab da noch einen Wanderführer für’s Karwendelgebirge rumliegen, der mal zum Einsatz kommen möchte!
Ach so, ganz zum Schluss noch: Ende April gibt’s wieder einen Fotoauftrag! Die FH, für die ich schon im November fotografiert habe, hat mal wieder eine Abschlussfeier und hätte mich gern wieder als Fotograf an Bord.
Keine drei Wochen vor der schriftlichen Prüfung in Psychologie schaffe ich es tatsächlich, mehr oder weniger konzentriert zu lernen, und mit etwas Glück komme ich auch einmal durch den ganzen Stoff durch – also fast optimale Voraussetzungen für’s Staatsexamen. Bisher bestätigt sich die Meinung, die ich schon geraume Zeit über Didaktiker und Pädagogen an der Uni habe: 1. Alle schreiben das selbe (Motivation, aktive Beteiligung, Authentizität, bla, bla bla). 2. Seit Neunzehnhundertdrölfundsiebzig hat sich offensichtlich nichts mehr in dieser „Wissenschaft“ verändert und es hat seitdem wohl auch niemand etwas nennenswertes neues herausgefunden (von daher wäre wohl der Begriff „Wissen-schaffte“ angebrachter). 3. Die Modelle und Theorien, die man dort präsentiert bekommt, sind teilweise erschütternd primitiv. Aber was soll’s, in drei Wochen ist das schlimmste (hoffentlich) vorbei und ich kann mich voll und ganz der allgemeinen und – wait for it – Schulpädagogik widmen, worin auch noch je eine mündliche Prüfung ansteht. Dazwischen muss ich dann noch irgendwann englische Grammatik (never knew there was any) und germanistischen Linguistik widmen, und dann ist der erst Schwung Prüfungen auch schon vorbei. Dabei fällt mir ein, ich müsste mir auch noch einen Betreuer und ein Thema für meine Magister- und Zulassungsarbeit suchen… hach ja.
Daneben habe ich die Tage ein bisschen mit meinem Reflex- bzw. Durchlichtschirm rumexperimentiert und festgestellt, dass mir die Verwendung als Reflexschirm wider Erwarten fast besser gefällt als die Durchlichtvariante. Das Licht wird zwar nicht ganz so weich, hat aber ein bisschen mehr „Biss“, außerdem geht weniger Blitzleistung verloren. Ansonsten hat’s mich die letzten Tage tierisch aufgeregt, dass mittags immer fantastisches Wetter mit Sonnenschein war, die Sonne aber mit konstanter Boshaftigkeit gegen halb drei hinter dicken Wolken verschwand, so dass es nicht einmal für ein paar schöne Bilder von München im Schnee gereicht hat. Heute war dann den ganzen Tag Dauerregen angesagt, so dass fast der komplette Schnee geschmolzen ist und nur ein trauriger schwarzer Rest am Straßenrand übriggeblieben ist. Kann doch nicht wahr sein…
Letztes Wochenende hatte ich meinen ersten „Auftrag“. Ich sollte die Absolvia (= Bachelor-Abschlussfeier) einer privaten Fachhochschule in München fotografieren, wobei es vor allem um die Gruppenbilder der verschiedenen Studiengänge und die Zeugnisvergabe der einzelnen Studenten ging. Daneben sollten dann noch einige Partyfotos vom Sektempfang gemacht werden und, als besonderes Highlight, ein Foto, auf dem die versammelten Absolventen ihre ‚Doktorenhüte’ in die Luft schmeißen. Die Veranstaltung fand im Münchener Maximilianeum statt, wobei die Gruppenfotos auf der geräumigen aber leider recht dunklen Treppe in der Eingangshalle gemacht werden sollten.
Da die Hochschule von mir natürlich eine Art Rechnung brauchte, durfte ich vorab erstmal mit Finanz- und Gewerbeamt telefonieren. Im vierten oder fünften Anlauf bekam ich dann die Information, dass für eine solche einmalige Sache kein Gewerbe angemeldet werden muss, und ich einfach einen Brief mit Name, Adresse und Rechnungsbetrag schreiben kann. Das reicht in einem solchen Fall als Rechnung aus und muss von meiner Seite – zumal es auf Grund des geringen Betrages nicht lohnsteuerpflichtig ist – auch nicht weiter ans Finanzamt gemeldet werden. Soweit so gut.
Ein paar Wochen vor dem eigentlichen Termin habe ich mich zur genaueren Absprache und Ortsbegehung mit einer Dame von der FH getroffen, die die Feier organisiert. Dabei waren außerdem je ein Techniker vom Landtag und der FH sowie der für die Videoaufnahmen bei der Feier zuständige Professor. Da sich insbesondere die für die Gruppenfotos ausgesuchte Treppe als ziemlich dunkel herausstellte, habe ich beim Techniker der Hochschule zwei Arri Daylights (Filmscheinwerfer) mit je 2,5kW bestellt. Davor sollte jeweils eine Chimera, also eine helle Folie, welche das Licht der Scheinwerfer noch etwas weicher macht, befestigt werden.
Am Veranstaltungstag war ich dann ab ca. 16 Uhr vor Ort (die Gruppenfotos waren für 17.10 Uhr geplant, um 18 Uhr sollte die eigentliche Zeugnisvergabe beginnen) und habe ein paar Testfotos gemacht, um mich über die Lichtverhältnisse zu informieren. Wie sich herausstellte, war es nicht nur im Senatssaal, in dem die Vergabe stattfand, ziemlich dunkel, sondern auch auf der Treppe des Landtags herrschte trotz Arri-Scheinwerfern eher schlechtes Licht. Die Lampen standen auch weiter von der Treppe weg, als ich das eigentlich geplant hatte, jedoch ließ sich das nun in der kurzen verbleibenden Zeit nicht mehr ändern. Da ich wenigstens jede Menge Platz hatte, um mit der Kamera von der Treppe wegzugehen, entschloss ich mich, die Gruppenfotos mit einer 50mm Festbrennweite zu machen. So konnte ich Verzerrungen im Bild eliminieren und musste mich nicht mit dem nachträglichen ‚zurechtbiegen’ der am Rand stehenden Personen beschäftigen. Da ich trotz ISO 800 schon bei 1/50sec Belichtungszeit war, konnte und wollte ich keine Blende kleiner als 5-5.6 nehmen – diese war aber, auch auf Grund meines großen Abstandes zur Treppe, von der Tiefenschärfe her ausreichend.
Für die Gruppenbilder verwendete ich neben einem Stativ auch einen Kabelfernauslöser. Dieser ermöglichte mir nicht nur verwacklungsfreie Aufnahmen, sondern bot auch den Vorteil, dass ich mich nicht hinter der Kamera „verstecken“ musste. Nachdem ich Bildausschnitt und Fokus eingestellt hatte, stellte ich mich mit dem Auslöser in der Hand neben die Kamera und begann, für die aufgestellte Gruppe den „Kasper“ zu machen. So hatte ich die volle Aufmerksamkeit der Gruppe und konnte schnell reagieren, wenn jemand zur Seite schaute, nicht freundlich lächelte oder einen Schritt zur Seite machte. Ich glaube, diese direkte Kommunikation mit den Leuten merkt man den Bildern auch zu einem Stück weit an. Denn obwohl natürlich diverse Fotos wegen geschlossener Augen etc. aussortiert werden mussten, machen alle Personen bei den Gruppenfotos einen wirklich fröhlichen und glücklichen Eindruck – die Bilder transportieren für mich einfach eine positive Stimmung.
Für das Bild, auf dem die Absolventen ihre Hüte in die Luft werfen, habe ich neben meiner Kamera mit 50mm Objektiv auch noch die Kamera meiner Freundin ausgeliehen. Auf diese kam mein 17-50mm Zoomobjektiv und ich stieg mit der Kamera auf eine kleine Tretleiter, um das Hütewerfen aus einer etwas erhöhten Perspektive ablichten zu können. Gleichzeitig hatte ich in der linken Hand noch den Kabelauslöser meiner eigenen Kamera, so dass ich beim Werfen mit beiden Kameras gleichzeitig das „Feuer eröffnete“. Wie sich nachher herausstellte, war die erhöhte Position perfekt und es kamen ein paar tolle Bilder von den fliegenden Hüten heraus.
Danach ging es dann im Eiltempo hoch in den zweiten Stock, wo ich dann erst einige Bilder vom ersten, inoffiziellen Sektempfang machte, und dann den Einzug der Professoren und Absolventen fotografierte. Es folgten mehrere Festreden und die eigentliche Vergabe der Zeugnisse (welche sich bei über 70 Studenten etwas hinzog, da zu jedem Studenten noch ein paar warme Worte gesagt wurden). Insbesondere bei den Reden habe ich ein lichtstarkes Tele-Objektiv vermisst. Mit meinem einfachen Tele konnte ich dank Bildstabilisator zwar ein paar schöne Bilder machen, glaube aber, dass die mit Blende 2.8 noch etwas besser geworden wären. Zudem hätte ich mir bei dem schummrigen Licht dann weniger Sorgen um’s Verwackeln machen müssen. Am Ende gab es dann den offiziellen Sektempfang, von dem ich wieder ein paar Fotos machte, und gegen 22 Uhr konnte ich dann mit knapp 1000 Fotos im Gepäck den Heimweg antreten.
Was bleibt als Erfahrung von meinem ersten richtigen, bezahlten Job als Fotograf?
Es macht unheimlich Spaß. Seinem ‚Hobby’ nachzugehen und dafür Geld zu bekommen ist einfach ein wunderbares Gefühl.
Man spürt einen gewissen Druck, wenn man dafür bezahlt wird. Es ist halt etwas völlig anderes, ob man „nur so“ privat Fotos bei einer Veranstaltung macht, oder ob man der offizielle Fotograf ist, der vom Veranstalter dafür bezahlt wird. Schließlich erwartet der Auftraggeber ja ordentliche Fotos, wenn er dafür etwas zahlt.
Es ist anstrengend. Man glaubt es nicht, aber wenn man fünf Stunden ca. 1kg (Kamera + Objektiv + Blitz) um den Hals hängen hat, merkt man das am Ende recht deutlich im Nacken und in den Schultern. Außerdem kriegt man durch das ständige Hinknien, in die Hocke gehen und wieder aufstehen ziemlichen Muskelkater in den Waden.
Aber: Punkt 1. wiegt Punkt 2. und 3. locker wieder auf! Wenn’s nach mir geht, mache ich das in Zukunft gerne öfter. Bleibt nur der Haken mit der beruflichen Selbständigkeit. Denn wenn ich das regelmäßig mache, muss ich ein Gewerbe anmelden, Mitglied in der Berufsgenossenschaft werden usw. Und das lohnt sich dann finanziell erst, wenn man wirklich öfter Aufträge bekommt… vom bürokratischen Aufwand mit Steuererklärung, doppelter Buchführung etc. mal ganz abgesehen!
Hab ja lange nix mehr hier geschrieben… die letzten Tage und Wochen war ich etwas im Stress. Morgen und Dienstag warten zwei Klausuren auf mich, bei denen die Note im Prinzip egal ist – bei der einen sollte ich den Schein auf Grund der bisherigen Noten ohnehin bekommen, bei der andern brauch ich ihn eigtl. gar nicht. Bis Freitag muss ich dann noch eine Seminararbeit fertig- und eine weitere komplett schreiben, dann ist der schlimmste Stress vorbei und es warten „nur noch“ vier Hauptseminararbeiten, die im Verlaufe der Semesterferien geschrieben werden wollen.
Ansonsten war ich in letzter Zeit ein wenig als ‚Art-Director‘ und InDesign-Coach bei der Erstellung einer Hochzeitszeitung beteiligt und danach auf der zugehörigen Hochzeit heftig mit Fotografieren beschäftigt – und dann natürlich mit dem Nachbearbeiten der Bilder. Die Ergebnisse, die sich meiner Meinung nach schon sehen lassen können, könnt ihr hier begutachten. Je mehr ich über die Fotografie weiß, und je mehr Tricks und Kniffe ich kennenlerne, desto mehr Spaß macht das ganze. Passenderweise habe ich nach unserem Trip nach Paris Anfang Juni Adobe Lightroom für mich entdeckt und konnte es so gut für die Bearbeitung der Hochzeitsbilder nutzen. Ist schon ein Wahnsinnsprogramm, wobei es mir besonders Korrekturpinsel und -stempel angetan haben, welche bei der Bearbeitung von Porträts einfach weltklasse sind.
Zwischendurch hatte ich dann noch ’n bisschen Geburtstag und wurde reichlich – vor allem mit Alkohol?! – beschenkt. Keine Ahnung was die Leute alle von mir denken, aber anscheinend hab ich als Whiskyfan und jüngst bekehrter Weintrinker meinen Ruf wohl weg! 😉
So, jetzt simmer hoffentlich wieder alle up to date, und ich bemühe mich mal, in nächster Zeit wieder etwas regelmäßiger hier von mir hören zu lassen.
Das war so klar. Ich bin heute bei recht warmem und vor allem feuchten Wetter aber bewölktem Himmel losgezogen, und habe mir im Power House Museum die Star-Wars-Ausstellung angeguckt. Danach bin ich dann quer durch Sydney von Darling Harbour bis zum Sydney Observatory gelatscht, durch die pralle Sonne. Es war schweine heiß, und gerade als ich diverse Stufen hoch zum Obervatorium erklommen hatte, sich die Wolken auftun und man einen absolut phänomenalen Blick über Darling Harbour, das Meer und die Stadt hat …. geht meiner Kamera der Saft aus. Sag a mal gehts no?! Knapp 1500 Bilder mit einer Akku-Ladung, und genau dann, wenn ich völlig erschöpft an einem Punkt mit absolut fantastischer Aussicht ankomme, und sogar die Sonne extra nur für mich hinter den Wolken hervorkommt, genau in dem Moment macht die Batterie schlapp?! Wäre nebenan ein Fotogeschäft gewesen, hätte ich vermutlich sofort nen neuen Akku gekauft, aber (Gott sei Dank) war da oben absolut nichts und niemand. Nur ne tolle Aussicht…
Aber ich will nichts schlechtes über den Kameraakku sagen, wie schon bemerkt, er hat knappe 1500 Bilder, davon einige mit Blitz, und unzählige Male mehr scharfstellen und Bildstabilisator aktivieren durchgehalten, das finde ich schon erstaunlich. Beim nächsten Mal weiß ich dann Bescheid: Bevor man loszieht sollte der Akku 100% Ladung anzeigen. Denn wenn er nur ca. 50% anzeigt ist er nach gut 100 Bildern leer. Wenn ich irgendwann mal nen Batteriegriff mit zwei Akkus drin habe, dürfte sich das Problem ohnehin erledigen.
Was war sonst noch? Ach ja, die Star Wars-Ausstellung. Klasse! Jede Menge Modelle, Props und Kostüme, die in den Filmen verwendet wurden. Dazu noch für die Kinder lustige Spielchen („Ich baue mir einen Roboter“) und interessante Erklärungen und Videos zu den einzelnen Ausstellungsstücken, wirklich eine tolle Sache. Diverse Bilder gibts auf meinem Flickr-Fotostream zu sehen. Bin überrascht, wie gut die Bilder trotz des komplett abgedunkelten Ausstellungsraumes geworden sind. ISO 1600 funktioniert fantastisch, auch wenn’s natürlich etwas rauscht…
Habe die Tage viel mit Fotografie zu tun gehabt. OK, das habe ich fast jeden Tag, seit ich hier bin, aber was solls. Gestern habe ich mir im Australian Museum die Ausstellung Wildlife Photographer of the Year 2008 angesehen. Wow. Ein ganzer Haufen phantastische Natur- und Tierfotos, die einen wirklich ins Staunen versetzen. Die Bilder lösten bei mir eine ganze Bandbreite an Emotionen aus, die von Staunen über Belustigung bis hin zu tiefer Bestürzung (beim Foto eines auf dem „Grill“ liegenden Affen) reichte. Dazu muss ich sagen, dass die Aufnahmen in einer solchen Ausstellung natürlich noch wesentlich intensiver wirken, als wenn man sie sich im Web in einer Online-Galerie ansieht. Großformatige Bilder in einem abgedunkelten Raum, die vor einem schwarzen Hintergrund hell angestrahlt werden haben einfach eine ganz andere Macht als winzige Thumbnails in einem Webbrowser. Gerne hätte ich mir zur Erinnerung den großen Bildband dazu gekauft, aber $80 waren mir dann doch etwas viel, so dass ich es beim kleinen Portfolio-Heft belassen habe. Dieses enthält auch so ziemlich alle Bilder der Ausstellung, natürlich kleiner und in etwas schlechterer Druckqualität. Dafür habe ich mir aber auch knapp $70 gespart…
Die Ausstellung startete wohl in London und ist jetzt auf „Weltreise“. Falls sie irgendwann mal nach Deutschland kommt, kann ich sie jedem, der an Fotografie interessiert ist, wärmstens empfehlen. Es ist wirklich eine tolle Serie von Bildern, die die paar Dollar oder Euro Eintritt allemal wert ist. Besonders interessant fand ich, dass jedes Bild mit einer kleinen Entstehungsgeschichte und ein paar Sätzen zur abgebildeten Tierart versehen ist. Außerdem ist bei jedem Foto angegeben, mit welcher Kamera, welchem Objektiv, welchem Zubehör und bei welcher Brennweite, Blende und Belichtungszeit das Bild aufgenommen wurde. Zwei oder drei der Bilder wurden gar mit einfachen Kompaktkameras aufgenommen.
Nicht ganz nachvollziehen konnte ich die Kategorien „unter 10“ und „11 bis 14 Jahre“. Es fällt mir etwas schwer zu glauben, dass unter-zehn-jährige Kinder mit Kameras und Objektiven, die einen Wert von locker 2000 Euro haben und ca. 2kg wiegen in der Natur rumlaufen und Fotos machen. Da dürfte dann doch der ein oder andere fotografiebegeisterte Vater die Finger mit im Spiel gemacht haben. Auch das Bild, welches den Gesamtsieg errungen hat, hat mir nicht wirklich zugesagt. Es handelt sich dabei um das Foto eines Schneeleoparden in einem nächtlichen Schneesturm in den indischen Bergen, welches per Lichtschrankenauslöser gemacht wurde. Wo da die besondere Leistung des Fotografen (der zum Zeitpunkt der Aufnahme wohl irgendwo in seinem Zelt lag und geschlafen hat) liegen soll, ist mir nicht ganz klar. Wie auch immer, der Rest der gut 80 Bilder war absolut fantastisch. Also: Anschauen!
Eine weitere tolle Sache habe ich heute morgen im Netz gefunden: Wer eine digitale Siegelreflexkamera benutzt und Bilder im RAW-Format aufnimmt, kennt vermutlich das Problem, dass Windows im Explorer zwar alle JPGs als Thumbnail anzeigt, die .CR2-Dateien (Canons RAW-Format) jedoch nicht. Das ist etwas unpraktisch, da man normalerweise mit Hilfe der Miniaturansichten immer sehr schnell ein gewünschtes Bild in einem Ordner finden kann, sobald es sich aber um RAWs handelt, muss man ein extra Programm starten und die Bilder der Reihe nach durchsehen.
Hierfür habe ich nun ein extra „Programm“ entdeckt, welches den Explorer dergestalt erweitert, dass er auch die RAW-Dateien als Thumbnail darstellen kann. Es handelt sich dabei um ArcSofts RAW Thumbnail Viewer, einen wenige Megabytes großen kostenlosen Download. Das Programm funktioniert wohl mit Windows XP und Vista in der jeweiligen 32bit-Version. Testen konnte ich bisher nur XP, hier läuft das ganze wunderbar. Einfach schnell runtergeladen und installiert, den nervigen Registrierungs-Dialog per Task-Manager abgeschossen und siehe da: Alle .CR2-Dateien erscheinen als wunderbare Thumbnails im Explorer. Man muss auf Grund der Dateigröße beim ersten Öffnen eines Ordners natürlich kurz aufs Erstellen der Miniaturen warten, danach hat man aber immer sofort einen Überblick über alle Bilder. Sehr empfehlenswert!
Wow! Da hab ich heute doch tatsächlich eine tolle neue Sache bei Flickr entdeckt: Flickr hat ne eingebaute Dia-Slideshow! Fantastisch! War mir gar nicht bewusst, dass sowas existiert. Klar, die Funktion kennt man aus diversen Bildbetrachtungsprogrammen wie Picasa, ACDSee, Irfan View, und selbst die Windows-eigene Bildervorschau kann sowas, aber bei Flickr hab ich daran bisher nicht gedacht (und es ehrlich gesagt auch nicht vermisst).
Wie auch immer, wenn man auf der Fotostream-Startseite folgendes Icon oberhalb der Bilder anklickt
Oder aber, wenn man schon auf der Fotostream-Seite eines bestimmten Bildes ist, rechts neben den Vor- und Zurück-Links auf das gleiche, verkleinerte Icon klickt
Dann erhält man die folgende formschöne und voll automatisch laufende Diashow des Fotostreams von Anfang an bzw. ab dem Bild, das man sich gerade angeschaut hat:
Die lässt sich mit dem Icon unten rechts sogar in den Vollbildmodus schalten, so dass man die Bilder ganz isoliert und konzentriert auf sich wirken lassen kann. Finde ich großartig! Na gut, ich lade meine Bilder nur mit einer mickrigen Auflösung von 800×533 Pixeln bei Flickr hoch, v.a. um Bandbreite zu sparen, da ist das mit dem Vollbildmodus vielleicht keine ganz so gute Idee, aber trotzdem: Das Prinzip ist super! Und wenns DSL mit nem Upstream von 1MBit gibt und ich nen Flickr-Pro-Account habe, dann lad ich die Teile auch mit vollen 10 Megapixeln hoch.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Betrachten meiner Bilder, und vielleicht gibt ja irgendwann mal irgendwer konstruktive Kritik zu meinen Fotos ab (d.h. ich will KOMMENTARE dazu)!
PS: Kann mal irgendeiner meiner Brüder diese tolle Funktion den lieben Eltern näher bringen? Glaube für die ist das ganz besonders geeignet… Danke!
Ich liebe meine Kamera. Wirklich. Das war einer der besten Käufe, die ich je getätigt habe. An der Stelle mal danke an alle, die mir anstatt zu einer Bridge-Kamera zur Spiegelreflex geraten haben. Es ist wirklich eine völlig andere Art des Fotografierens, und ich kann mir nicht mehr wirklich vorstellen, zurückzuwechseln. Dinge wie eine kontrollierbare Tiefenschärfe (ja, mit dem Kit-Objektiv ist das nur sehr begrenzt möglich, aber irgendwann kommen die lichtstarken Festbrennweiten), das Spiel mit der Belichtungszeit und Sachen wie der kontrollierbare Blitz (selbst wenn man nur den mickrigen Internen verwendet) machen das Knipsen zu einer völlig anderen Sache. Über allem steht der bessere Autofokus und vor allem die Geschwindigkeit, mit der die Kamera auslöst und Bilder verarbeitet! Wenn ich daran denke, wie viele Fotos früher missraten sind, weil die Kamera zu lange zum Fokussieren brauchte oder nach dem vorherigen Bild noch nicht wieder bereit war, kann ich nur noch lachen. Mit der SLR hält man einfach nur noch drauf, der Fokus sitzt in der Regel in deutlich unter einer Sekunde und Pausen zwischen den Bildern gibt es keine – als JPG rauschen drei Bilder pro Sekunde non-stop auf die Speicherkarte. Kurzum: Das Paradies. Oder?
Eine Sache gibt es, an die ich mich wirklich gewöhnen muss. Die Kamera kann eigentlich nichts dafür, aber wenn man schon so gute Bilder hat (meistens *hust hust*), dann will man ja auch was draus machen… Also habe ich langsam angefangen, mich mit dem Thema elektronische Bildverarbeitung und -bearbeitung auseinanderzusetzen. Dank eines guten, einführenden Artikels im c’t Special „Digitale Fotografie“ bin ich auf den GIMP als Möglichkeit, Fotos schnell zu etwas mehr Pepp zu verhelfen, gestoßen. Mit ein paar kleinen Korrekturen an den Farbwerten und etwas Nachschärfen (das grundlegendste Mittel ist hier die Funktion „unscharf maskieren“) holt man aus so manchem Foto noch einiges raus. Die Farben werden kräftiger und leuchten richtig, viele kleine Details kommen durch das zusätzliche Schärfen einfach besser raus. Der große Haken: Das ganze braucht Zeit! Selbst so wenige kleine Korrekturen, wie ich sie im Moment an meinen Bildern – oder zumindest an denen, die ich auf Flickr veröffentliche – durchführe, brauchen ganz schnell mal eben eine Stunde. Wenn man dann noch hier und da etwas ausprobiert, wie man vielleicht doch noch mehr aus den Farben machen kann, oder mit verschiedenen Zuschnitten eines Fotos experimentiert, kann man leicht einen ganzen Abend damit zubringen.
An die vielen Möglichkeiten, die sich mit der Verarbeitung von RAW-Bildern ergeben, will ich gar nicht erst denken. Momentan mache ich nur JPGs, hauptsächlich aus Bequemlichkeit und weil die Verarbeitung auf meinem Laptop einfach deutlich schneller geht, aber in naher Zukunft werden dann auch die Rohdaten auf dem Programm stehen, mit denen sich ja noch viel mehr anstellen lässt.
Kurzum: Die digitale Bildbearbeitung ist ein gigantischer Segen, es ist fantastisch, wie man mit wenigen leichten Tricks seinen Fotos das gewissen Etwas verleihen kann, aber sie ist auch ein Fluch, bedenkt man, wie viel Zeit man hinein investieren kann (muss?). Das Schlimme ist: Wenn man einmal weiß, dass und wie die Bilder nach einer Bearbeitung aussehen könn(t)en, will man sie natürlich auch immer so haben! Also nix mehr mit „knipsen und fertig“. Wenn man einmal Blut geleckt hat, will man immer aus jedem Bild das Beste rausholen… ach ja, was war das früher einfach. Ignorance was bliss!
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