Die Ärzte

Jazz ist anders…

… gute Musik von den Ärzten aber auch.

Was ist denn das für ein neues Album geworden? Rod ist auf dem Udo Jürgens-Gedächtnis- („Wir sind die lutigsten“) und Schlager-Trip („Niedliches Liebeslied“) Bela schreibt drei Lieder die irgendwie alle gleich klingen („Lied vom Scheitern“, „Perfekt“, „Licht am Ende des Sarges“) und Farin covert alte Songs von den Ärzten („Heulen“) und sich selber („Himmelblau“).
Irgendwie ist die ganze Scheibe nur magerer Durchschnitt, woran auch so etwas wie das Funk-Experiment „Deine Freundin“ nicht wirklich viel ändert.
Lediglich „Lasse redn“ und eventuell noch „Junge“ heben sich positiv vom Rest ab und machen das ganze etwas erträglich. Ansonsten haben mich die Lieder von Bela positiv überrascht. Waren sie auf vorhergehenden Ärzte-Alben meist schlechter als die von Farin, sind sie hier doch sehr gut hörbar und werden lediglich von „Lasse redn“ übertrumpft.

Abschließend muss ich leider sagen, dass ich herb enttäuscht worden bin. Das kam allerdings nicht ganz ohne Vorwarnung, denn schon die erste Single „Junge“ fand ich nicht gerade überragend. Und genau wie die Single präsentiert sich dann auch das gesamte Album bloß als Mittelmaß. Sind die großen Zeiten der Ärzte nun mit Mitte 40 tatsächlich vorbei? Ich weiß es nicht, aber vielleicht war es in diesem Fall gut, dass man den Kartenverkauf für die Tour vor Album-Release begonnen hat… nun bin ich jedenfalls nicht mehr so arg traurig, keine Karte für das Konzert in München mehr bekommen zu haben.

Komplett sparen hätte man sich übrigens die Bonus-Disc „Tomatesalat“ – hier ist wirklich nur Schrott drauf.