Sport
In letzer Zeit spielt Sport für mich eine etwas größere Rolle, in mehrfacher Hinsicht.
Das war früher anders. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich mit Sport eigentlich kaum etwas am Hut. Klar, die Bundesliga hat mich einigermaßen interessiert und wir waren auch häufiger draußen zum Fußballspielen, aber mehr als ein bisschen Freizeitspaß war das nicht. Verschiedene Ausflüge in etwas „organisiertere Formen“, also einen Fußball- oder Tischtennisverein bzw. zu Karate, endeten meist nach wenigen Wochen oder Monaten, spätestens im Herbst mit einer dicken Erkältung, nach welcher der Wiedereinstieg nicht klappte. Es mangelte mir einfach an Motivation und zum Teil sicher auch an Talent sowie definitiv an Durchhaltevermögen.
Das erste Mal länger Sport getrieben habe ich erst so kurz vor dem Abitur, als ich das Fitnessstudio als Mittel zum Abnehmen entdeckt habe und damit auch ein konkretes Ziel hatte. Das ging über längere Zeit wirklich ganz gut (und am Ziel gemessen auch erfolgreich). Mit dem Wechsel von der Schule an die Uni ging das aber etwas verloren, es mangelte – wieder – an Motivation oder einem konkreten Ziel. Dazu kamen im Studium reichlich vorhandene Gelegenheiten für Partys und ein nicht immer ganz regelmäßiger Schlafrhythmus, sodass das Gewicht langsam aber stetig wieder hoch ging.
Zwar gab es auch im Studium immer wieder Phasen und Versuche, regelmäßig ins Gym zu gehen, aber so richtiger Erfolg stellte sich in dieser Zeit nicht ein. Es war eher ein soziales Ding als ein sportlicher Erfolg.
Nach dem Studium und Referendariat habe ich es dann immer nur über kürzere Zeitspannen hinweg geschafft, regelmäßig zum Sport zu gehen, und nach dem Umzug ins Haus war lange Zeit Schluss. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie bedingt, als das Fitnessstudio über Monate hinweg geschlossen war. Immerhin pendelte sich mein Gewicht auf einem wenigstens akzeptablen Niveau ein, irgendwo am oberen Ende des als Normalgewicht definierten BMIs.
In dieser Zeit manifestierten sich dann leider allerlei Wehwehchen, die ich wenigstens zum Teil auf Bewegungsmangel zurückführen würde. Insofern habe ich vor ein paar Jahren einen neuen Anlauf gestartet, wieder mehr Sport zu treiben. Das klappt(e) so mittel-regelmäßig. Einmal die Woche war, abgesehen von den Hoch-Erkältungsphasen im Winter, schon meist drin, aber zwei- oder gar dreimal in sieben Tagen war die seltene Ausnahme statt der eigentlich erwünschten Regel.
Erst in diesem Jahr bin ich dann dazu übergegangen, den Sport wirklich bewusst zu priorisieren und mir meist zwei- und immer öfter auch dreimal die Woche Zeit dafür zu nehmen. Das klappt jetzt seit dem Frühsommer recht gut. Eine tatsächliche Hilfe ist auch mein auf dem Blog bereits erwähnter Smartring. Weniger, weil er mir sagt, dass ich mich an einem Tag noch nicht genug bewegt habe, sondern weil man in der zugehörigen App auf dem Handy auch recht bequem und einigermaßen brauchbar seine Essgewohnheiten und damit konsumierten Kalorien tracken kann. So behalte ich recht einfach einen ungefähren Überblick darüber, was ich so am Tag insgesamt gegessen habe und wie viel ich verbraucht habe – und da sind Tage mit Training ein echter Augenöffner. Ohne Sport muss ich schauen, dass ich die tägliche Kalorienmenge einigermaßen einhalte, mit Sport kann ich, überspitzt gesagt, essen, was ich will, und dennoch bleibt am Ende des Tages ein Defizit. Dieses Tracken sensibilisiert auch ein wenig dafür, welches Lebensmittel wie viele Kalorien hat und ermöglicht es, recht einfach Wege zu finden, die Gesamtkalorien am Tag einzuschränken (bei mir z. B. ein Frühstück aus Skyr mit Obst statt Brot mit Honig und Marmelade).
Inspiriert durch einen Rennradkauf in der Verwandschaft und weil das Fahrradergometer schon immer mein Lieblings-Cardiogerät im Fitnessstudio war, bin ich jetzt auf das Thema „Radfahren als Sport“ (und nicht nur als Transportmittel) gekommen. Die Lust, das Fahrrad als Sportgerät zu nutzen und so gleichzeitig auch die nähere Umgebung besser zu erkunden. ist geweckt worden. Und weil es hier auch ganz nette Strecken am Fluss entlang oder durch Waldstücke gibt, die nicht geteert sind, soll es statt eines Rennrades ein Gravel Bike werden.
Informieren ist immer toll, und seit (aufgrund der Lockdowns) ganz Deutschland im Radfahrfieber ist oder war, gibt es eine schiere Unzahl von Videos auf YouTube zum Thema Radsport. Hier habe ich in den letzten Wochen unzählige Stunden damit verbracht, mich über die verschiedenen Modelle und Arten von Bikes zu informieren, Schaltungen und Rahmenformen kennengelernt und den Markt sondiert. Leider scheint der Sommer keine gute Zeit zu sein, um sich ein neues Rad zu kaufen, da sehr viele Modelle des aktuellen Jahrgangs bereits ausverkauft sind, gleichzeitig aber auch nicht viel von großen Rabatten zu spüren ist. Dennoch ist der aktuelle Plan, in Bälde ein Gravel Bike zu kaufen und dann mit dem Thema Radsport zu starten. Die Lust ist groß. Jetzt muss dann nur noch das Wetter mitspielen…