Musik

Was im deutschen Kindle-Store falsch läuft

Der Amazon Kindle. Ich bin wirklich extrem versucht, einen zu kaufen. Eigentlich schon seit ein paar Monaten. Der Grund ist ganz klar: Das Ding nimmt in der Tasche einfach viel weniger Platz weg als ein Buch, geschweige denn mehrere. Momentan schmökere ich mich durch George R. R. Martins A Song of Ice and Fire-Serie,wovon jeder Band ein Schinken mit 800 bis 1000 Seiten ist. Geht zwar problemlos ins vordere Fach meiner Tasche, ist aber a) schwer und b) doch recht sperrig und macht die Tasche dicker als mir lieb ist. So ein Kindle dagegen… den könnte man sogar ins flache Reisverschlussfach hinten flutschen lassen, wo er dann quasi komplett unsichtbar verschwinden würde. Und dann hätte man nicht nur den aktuellen Fantasy-Roman dabei, sondern auch noch ne Reihe Aufsätze für die Uni als PDF, vielleicht eine Zeitung oder Zeitschrift und noch einen ganzen Haufen mehr Lesestoff. Alles in allem also eine totale „win-win-Situation“. Mehr dabei bei weniger Platzbedarf und Gewicht. Seit Amazon vor kurzem den neuen – billigen – Kindle für 99,- Euro vorgestellt hat, kann ich meinem Kaufdrang kaum Einhalt gebieten.

Oder besser: Könnte. Wäre da nicht eine Kleinigkeit, die mich extrem nervt. Nicht am Kindle per se, sondern am deutschen Buchmarkt. Hier eine Illustration des Problems:

Nicht nur, dass es in Deutschland – im Vergleich zu den USA, wo es so gut wie jedes Buch als Kindle-Edition gibt – extrem wenige Bücher für Amazons eBook-Reader gibt, nein, die Dinger sind oftmals auch noch teurer als die jeweilige gedruckte Ausgabe! Das lässt sich natürlich leicht erklären. Schließlich ist es für die Verlage sehr viel aufwändiger, ein eBook an Amazon zu mailen, als ein Buch drucken und binden zu lassen und dann per Post zum Händler zu schicken. Und ich als Kunde habe bei einem eBook halt auch den Vorteil, dass ich es nicht (wirklich) verleihen oder verkaufen kann, wenn ich es ausgelesen habe. All das lassen die Verlage sich anscheinend bezahlen. Ah Moment, da passt was nicht? Sehe ich genau so! Wenn ich eine digitale Version kaufe, würde ich allein deshalb einen günstigeren Preis erwarten, weil der Verlag keine Kosten für Papier und Druck hat. Und dann sollte das Buch zudem günstiger sein, weil mir ja – so gesehen – die Option des Wiederverkaufs genommen wird. Ich würde also erwarten, dass eBooks ca. 60-75% der Druck-Ausgabe kosten. Und auf keinen Fall ein paar Euro mehr!

Allem Anschein nach machen die Buchverlage (die sind nämlich genauso wie bei den gedruckten Büchern auch für die eBook-Preise verantwortlich, Buchpreisbindung sei Dank) die gleichen Fehler, die die Musikwirtschaft in den 90ern mit dem Aufkommen von mp3s gemacht hat. Das Digitalangebot ist nur sehr spärlich und schlecht und dazu noch überteuert. In der Musik war es dann Apple, welches mit dem iTunes Store digitale Musikstücke zu vernünftigen Preisen anbot (und den Musik-Labels klare Regeln diktierte, was diesen überhaupt nicht geschmeckt hat) und somit eine erfolgreiche – und von den Nutzern akzeptierte – digitale Vermarktung von Musik etabliert hat. Ich habe die Hoffnung, dass Amazon jetzt ähnliches mit dem neuen Kindle schafft. Amazon hat schon lange die nötige Infrastruktur (riesiger erprobter Shop mit Millionen bereits existierender Kunden und funktionierendem Bezahlsystem), und jetzt gibt es auch ein sehr bezahlbares „Endgerät“ in Form des günstigen Kindles. Was fehlt ist der Inhalt in ausreichender Menge und zu fairen Preisen. Im Idealfall kann Amazon allein durch die Tatsache, dass sich jetzt sehr viele Leute einen Kindle kaufen werden, genügend Druck auf die Verlage ausüben, endlich die Lücken im Sortiment zu schließen und die Preise zu senken. Schließlich sind die ganzen Kindle-Käufer potenzielle Kunden für die Verlagshäuser, die sollte man doch auch bedienen. Ich würde jedenfalls gerne deren Kunde sein, wenn das Angebot passt.

Noch eine letzte Anmerkung: Mir sind die Nachteile und Einschränkungen eines eBook-Readers, insbesondere des Kindle (proprietäres Format, keine Weitergabe möglich, quasi uneingeschränkter und willkürlicher Zugriff durch Amazon auf den persönlichen eBook-Bestand und das Kundenkonto, geschlossenes System), durchaus bewusst. Genauso wie bei Apples iTunes. Ich kann damit aber gut leben. Ich will meine Bücher einfach nur günstig kaufen und überall und einfach lesen können, ohne kiloweise Papier mit mir rumschleppen zu müssen. Das kann der Kindle, und das bietet (zumindest eingeschränkt) der Kindle-Store bei Amazon. Eine Diskussion darüber halte ich also für müßig.

Kommunikationsstörungen

Bin heute Zeuge eines fantastischen Beispiels für misslungene Kommunikation geworden. Aber mal von vorne: Der leipziger Thomanerchor ist derzeit in Sydney zu Gast, und die Jungs sind in der Zeit bei St.-Andrew-Schülern untergebracht. Daher war der gesamte Chor heute bei der zweimal pro Woche stattfindenden „Assembly“ in der Schule dabei und hat dann auch ein Liedchen zum Besten gegeben. Im Vorfeld vom Headmaster groß angekündigt und mit dickem Lob überschüttet hat der Chor dann irgendein „Gott ist toll, hurra hurra“ Stück gesungen, welches allerdings sehr getragen und langsam war. Danach trat dann wieder der Direktor ans Mikrofon und sagt „This was very very sad.“ Ich hätte laut loslachen können! Klar, er wollte nur nett sein, und weil er kein Deutsch kann und das ganze sehr getragen war, hat er es wohl als irgendein trauriges Stück interpretiert. Ich fands unglaublich lustig…

Das hat mich übrigens an all die deutschen Kirchen und deren Insassen im Rentenalter erinnert, die es auch schaffen, jedes Lied, in dem Gott gepriesen wird und von Freude die Rede ist, in deprimierendster Form rüberzubringen. Fantastisch! Kirche ist aber auch viel zu ernst um da seinen Spaß zu haben.

Ansonsten habe ich angefangen, Liegestütze zu machen. Vielleicht schaffe ich es ja, wenigstens den einen oder anderen Muskel nicht komplett degenerieren zu lassen und muss dann zu Hause im Fitnessstudio nicht wieder  bei Null anfangen. Außerdem ist die extrem kohlehydratreiche australische Lebensweise (Toast und Sandwiches rund um die Uhr) gepaart mit wenig Bewegung ohnehin Gift. Wenigstens hat man dann bei einem Flugzeugabsturz über offener See den eigenen Rettungsring dabei…

Musik!

Mal zuerst: Den neuen Bond-Song „Another way to die“ von Alicia Keys und Jack White fand ich am Anfang grausam. Hat mir überhaupt nicht gefallen, und auch im Bond-Film war er (zusammen mit dem schlecht gemachten Vorspann) nicht wirklich gut. Mittlerweile gefällt er mir aber immer besser, man muss sich anscheinend erstmal dran gewöhnen…

Dann: Das neue Farin Urlaub-Album „Die Wahrheit übers Lügen“ ist leider nur gehobenes Mittelmaß. Grob gesagt klingts wie ne kreuzung aus „Jazz ist anders“ und „Am Ende der Sonne“, ohne die ganz typischen Bela- und Rod-Lieder von ersterem. Also ingesamt ne Ecke härter und dunkler als „Endlich Urlaub“, weniger gute-Laune-Musik, mehr dumpfe Gitarren, alles n bisschen böse. Wobei ich sagen muss, dass die Musik insgesamt noch ganz gut ist, aber stellenweise geht mir der Gesang von F.U. einfach tierisch auf die Eier… irgendwie passt seine helle Quakstimme nicht so richtig zu amtlichem Rock. Weiß noch nicht, ob sich der Kauf gelohnt hat, dafür muss ich das Album erstmal noch öfters hören. Favorit ist aber schonmal „Krieg“. 🙂 Ach ja, und Herr Urlaub sollte mal die Bremse beim Mastern und Mischen ziehen, sonst kommt er bald auf Metallica-Niveau an. Wenn ich für eine CD die Anlage leiser drehen muss, fällt das unangenehm auf. Was man sich – wie schon bei „Jazz ist anders“ – hätte sparen können, ist diese alberne kleine CD als Beigabe.

Zum Schluss: Einen Kracher hab ich doch bei meinem Saturn-Shopping-Spree gelandet: „Teilzeithippie“ von Annett Louisan. Ich mein klar, man muss die Chanson-artige Musik und ihre Telefonsex-Stimme schon mögen, sonst kommt man mit der Scheibe gar nicht klar, aber ich fahre voll drauf ab (vor allem auf den Telefonsex! 😉 ). Leider kann ich das Album nur mit dem ersten Album von Annett Louisan („Bohème“) vergleichen, da ich die anderne nicht kenne, aber das muss halt mal genügen. Die neue Scheibe ist insgesamt deutlich flotter, etwas üppiger instrumentalisiert und animiert zum fröhlichen Fuß-mitwippen. Alles kommt ein wenig poppiger daher, ohne aber überladen zu wirken. Hier muss man die Produktion loben: sehr schöner, glasklarer Sound. Alle Daumen hoch für die CD, macht echt Spaß.

Holt die armen Leute von der Straße

Damit die nicht dauernd Musik machen müssen! Ich will hier niemanden diskriminieren, aber das, was man auf Münchener Straßen manchmal zugemutet bekommt, ist schon ein starkes Stück!

Ich wiederhole es nochmal, ich will niemanden diskriminieren, und in den allermeisten Fällen bin ich ein sehr großer Fan von Straßenmusikern. Neulich waren zum Beispiel ein Pianist bzw. ein Akkordeon-Spieler auf dem Marienplatz, die wirklich fantastische Musik gemacht haben (nicht zusammen, sie standen gut 100m voneinander entfernt), so dass es ein Genuß war, zuzuhören. Dass Leute, die ein Instrument so beherrschen und eine solche Spielfreude mit so viel Ausdruck in ein Stück legen können anscheinend genötigt sind, auf der Straße für ein paar Cent Musik zu machen, ist eine Schande. Diesen Leuten wünsche ich wirklich eine ordentliche Anstellung in einem namhaften Orchester, dass sie von ihrem Talent nicht leben können ist eine Tragödie.

Aber diese merkwürdigen Gestalten, die mit einem Akkordeon oder einer Geige bewaffnet unter der Laimer Unterführung lauern, gehören wirklich verboten. Mit was für einem musikalischen Restmüll sie die Gehörgänge der Passanten belasten ist eine absolute Frechheit. Meine Lieblinge unter ihnen sind dabei übrigens die Akkordeanten: Die produzieren einen solchen Klangmatsch, dass keine Melodie, keine Begleitung und kein Rhythmus zu erkennen sind, es ist einfach eine anscheinend völlig willkürliche Aneinanderreihung von Tönen die jedweder musikalischer und harmonischer Grundlage entbehrt. Und das ganze hat dann auch noch eine Lautstärke, die ich nichtmals mit meinem iPod übertönen kann, so dass ich ihr völlig hilflos ausgeliefert bin.

Ein besonderer Ehrenplatz in der Kategorie „Schlechteste/r Straßenmusikant/in“ gebührt übrigens der leicht verwahrlosten älteren Dame, die auf einem Keyboard die eingespeicherte 08/15-Melodie abspielen ließ und dazu – natürlich falsch – die Finger ca. 1cm über den Tasten bewegte. Das war schon sehr große Kunst.

Mit dä Pappnas‘ jebohre

dä Dom in dä Täsch,
hammer uns jeschwoore
mir jonn unsre Wesch.

Ich muss an dieser Stelle mal eine Bluome Lanze für die Kölschrockband „De Höhner“ brechen! Diese fantastischen Musiker um Frontmann Henning Krautmacher und Drummer Janus Fröhlich (dat es der kleine met demm Bärtsche) werden viel zu oft als pure Karnevalsband abgetan. Nicht nur haben sie einen Oktoberfest-Hit geschrieben (das Eingangs zitierte „Viva Colonia“, welches hier ungeniert zu „Viva Bavaria“ verbrähmt wird), sie haben auch ein breites Spektrum an klasse Liedern – natürlich alle mehr oder weniger auf Kölsch – zu bieten. Besonders zu empfehlen, als Einstieg und Querschnitt ihres Oeuvres, ist dabei das Live-Album „Höhner Live on Tour“. Das dudelt bei mir jetzt seit zwei Stunden rauf und runter und wird nicht langweilig.

Also Kinder: Mehr Mundart in die Musik! Vor allem Kölsch. Wie hat es mal ein Journalist des SZ-Magazins bei einem Interview mit Heidi Klum (sinngemäß) beschrieben? „Kölsch ist das Singen der deutschen Sprache.“ Na also.

PS: Wer den germanistisch-mediävistischen Insider findet und richtig erklären kann, kriegt von mir ein Bier in meiner Stammkneipe am Kapuzinerplatz. 🙂

Death Magnetic

Nach 5 Jahren gibts endlich wieder ein neues Album von Metallica, und wer bin ich, dass ich dazu schweigen könnte. Nachdem ich vorab mal ein wenig auf Amazon.de in’s Album reingehört habe und einige Stücke auf Anhieb nicht schlecht fand (der Rest lies sich auf Grund völlig zufällig gewählter 30-Sekunden-Ausschnitte nicht wirklich beurteilen), hab ich mich also gestern auf den Weg gemacht und das gute Stück für schlappe 9,90€ bei Saturn gekauft. An dieser Stelle mal ne Bitte an die ganze Musikindustrie: Macht doch alle Alben so billig! Ich habe keine Lust, jedes Album erst ein Jahr nach Erscheinen für 9,90 bei Amazon bestellen zu können. Bringt Limited, Special und Deluxe Editions mit und ohne DVDs für meinetwegen 25,- Euro für die echten Fans einer Band raus, aber macht die popeligen Standardversionen einer CD doch bezahlbar! Kein Wunder das die CD-Verkäufe rückläufig sind, wer kann sich schon regelmäßig ein Album für 18 bis 20 Euro leisten?

Nun aber mal zur Metallica-Scheibe. Schon bei den Audio-Samples auf im Web fiel die etwas eigenwillige Abmischung der CD auf. Alles kommt „knochentrocken“ daher, es gibt kaum Hall und ähnliche Effekte, der Sound ist extrem puristisch. Ist im ersten Moment etwas ungewohnt, aber ich muss sagen: Das passt! Denn genauso wie die Aufnahme ist auch die Musik: Puristisch. Ich bin zwar kein Metallica-Kenner, aber dennoch erinnert die ganze CD stark an die älteren Metallica Sachen. Absolut fantastischer, knallharter und mitreißender Metal, der mich daran erinnert hat, warum ich doch mal gedacht habe, dass mir Heavy Metal gefällt (eine Tatsache, die mich diverse Death Metal-Bands mit viel zu überladenen und unnötig orchestralen Arrangements fast haben vergessen lassen).

Zwar sind die Gitarrensoli meist etwas gewöhnungsbedürftig, dafür tragen die meisten Riffs in sich schon eine Melodizität (gibt’s das Wort?), die eigentlich ohnehin jedes Solo überflüssig macht. Gitarrenmusik wie sie kaum besser und kaum härter sein kann.

Es gibt im Netz viele Stimmen, die das Album zu aggressiv und anstrengend zum Anhören finden, und da haben sie nicht ganz unrecht. Es ist siche keine CD, die man als angenehme Hintergrundmusik einlegen kann. Vielmehr lädt Death Magnetic dazu ein, die Musik anzuschalten und die nächste Stunde erstmal nichts anderes zu machen, als zu lauschen (bitte laut!) und hemmungslos mitzugehen. Aber ein solches Album ist mir allemal lieber, als wenn ich nach 20 Minuten vergessen habe, dass ja im Hintergrund noch was läuft.

Ein Wort nochmal zur Abmischung der CD: Das Album ist ne Spur zu laut. Und das hört man auch, wenn in manchen Songs die Gitarren verzerren und die Drums krachen, als hätte man gerade seine Stereoanlage über den Hades gejagt. Anscheinend war das ab der ersten aufgenommenen Sekunde so, wenn sich sogar der Mastering-Engineer Ted Jensen zu dem Thema entschuldigend und sich vom Album distanzierend äußert. Eine so „unperfekte“ Tonqualität ist natürlich ziemlich ärgerlich, und so kann ich den Ärger der ganzen Metallica-Fans schon verstehen, die sich in diversen Foren Luft machen. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass diese Brachialität, die diese krass laute Abmischung zum Ausdruck bringt, meiner Meinung nach perfekt zur Musik passt. Ich könnte mir daher gut vorstellen, dass diese Art des Masterings – welche wohl expliziter Wunsch von Metallica war – den Effekt der Stücke bewusst noch verstärken soll. In meinen Augen (bzw. Ohren) ein Plan, der voll aufgegangen ist.

Naja, kurzum: Das neue Album ist ein echter Kracher (haha, Wortspiel) und ich kann es jedem, der sich mit Metal anfreunden kann, nur wärmstens empfehlen! Mir macht es jede Menge Spaß, allerdings muss man sich auch ein Stück weit auf die Musik einlassen.

Mamma Mia!

Habe mir letzte Woche die Musical-Verfilmung Mamma Mia! angesehen und kann größtenteils gutes darüber berichten. Klar, wer einen anspruchsvollen Film mit toller Story, interessanten Charakteren und so weiter erwartet, wird hier enttäuscht werden, wer aber zwei Stunden unterhalten werden und ein phantastisches Sommer-Sonne-Gute-Laune-Party-Feeling erleben will und außerdem die Musik von Abba immer schon nicht schlecht fand, der wird diesen Film begeistert und bester Laune verlassen.

Am Anfang geht es zwar etwas sehr schrill zu und man fühlt sich stellenweise in einen billigen Teenie-Chick-Flick versetzt (und wenn Frauen Anfang 20 und über 50 vor Wiedersehensfreude schreiend und kreischend über einen Bootssteg hüpfen ist das als Mann durchaus beängstigend), aber der Film fängt sich Gott sei dank recht schnell und bietet dann nette Sommerunterhaltung.

Die schauspielerischen Leistungen sind – was will man bei einem Line-Up mit Meryl Streep, Colin Firth, Pierce Brosnan und Stellan Skarsgard auch anderes erwarten – solide, die Story hat zwar keine großen unerwarteten Wendungen, ist aber auch nicht langweilig, und die Musik von Abbe tut ihr übriges um die Stimmung hoch zu halten. Apropos Musik: Ich habe mir nach dem Film nochmal die alten „Originalaufnahmen“ von Abba angehört und muss sagen, dass mir – vom nicht wirklich souveränen Gesang der männlichen Hauptdarsteller abgesehen – der Filmsoundtrack besser gefällt als die echten Abba-Aufnahmen. Das liegt vor allem daran, dass die alten Stücke einfach furchtbar weich und seicht aufgenommen sind und nur so dahinplätschern, während der Soundtrack wesentlich aggressiver abgemischt ist und somit einfach mehr „kickt“. Er wirkt dadurch einfach dynamischer und reißt einen mehr mit, während die alten Sachen eher zum zurücklehnen und entspannen einladen.

Ich werde übrigens zunehmend zu einem Meryl Streep-Fan. In Der Teufel trägt Prada war sie absolute Spitzenklasse, und auch hier liefert sie wieder eine wunderbare Performance ab. Besonders beeindruckt hat mich ihr Gesang, der zwar nicht technisch perfekt ist, in den sie aber so viel Emotionen und Energie legt, dass es einfach großartig klingt. Wie schon erwähnt können ihre männlichen Kollegen da nicht mithalten, aber es ist dank moderner Technik immerhin leidlich erträglich 😉

„It’s working, it’s working!!!“

„It’s working!“ I:

Ähnlich wie Anakin sich einst über seinen Podracer freute, hab ich mich gestern abend über meinen iPod gefreut.

Das gute Stück lag das letzte halbe Jahr nämlich nur ungenutzt und unbenutzbar im Schrank. Der Akku war hin und hat nichteinmal mehr lang genug gehalten, um neue Musik draufzupacken (gleichzeitg Musik und Strom laden ging mangels Firewireport an meinem Rechner leider nicht).

Letze Woche habe ich mir dann aber mal einen Ruck gegeben und auf eBay einen neuen Akku geordert. Bei zehn Euro (inklusive Porto) kann man ja nicht viel falsch machen… gestern das Teil eingebaut, eh voila, die kleine weiße Zauberkiste dudelt wieder wie eh und je! Prima, nun kann ich wieder etwas mehr Musik mit auf Reise nehmen, und kann mir unterwegs auch endlich wieder gezielt aussuchen, was ich hören möchte; ein Komfort, den mein iPod Shuffle doch vermissen lässt.

„It’s working!“ II:

Nachdem ich die Dinger letzte Woche schmerzlich vermisst habe und mir an meinem „Caramel Moccachino“ ordentlich die Finger verbrannt habe, war ich gestern umso begeisterter, diese schicken braunen, aus 60% „post consumer fiber“ bestehenden insulation sleeves beim Starbucks am Flughafen zu finden. Und was soll ich sagen: Nicht nur wirkt der Pappbecher einfach angezogener mit so einer braunen Manschette drumherum, auch die Finger tun nicht mehr weh. Top!

Virtuoso

Noch mehr Voyager-Nachwirkungen: Nach unzähligen „Auftritten“ des Doktors habe ich die Oper für mich entdeckt. Im Moment hauptsächlich Verdi, aber ich denke wenn man sich mal reingehört hat, erschließt sich da noch mehr…

Und weil ein Teufel 5.1-System zum Filme gucken und Spielen zwar ganz nett ist (und für Trance und Pop-Musik auch noch grade reicht), den Anforderungen klassischer Musik aber bei weitem nicht gewachsen ist, habe ich auf eBay ein Schnäppchen gelandet und für 5,49 Euro 30m (!!) Lautsprecherkabel ersteigert. Jetzt habe ich endlich wieder meine großen HiFi-Boxen in Betrieb, und bin von der Klangfülle wieder mehr als begeistert! Welch Klang! Welch Raum! Welch GROßE KUNST!!!

Nur meine Nachbarn tun mir grade leid… 😉

BAM!Hegenberg

Am Wochenende auf’m Jan Hegenberg-Konzert gewesen… das zweite mal, dass er hier in München war. Letztes mal (glaube es war im Juni) war er ja „höchstpersönlich“ da, dieses mal war er mit Band „BAM!“ angekündigt. Leider war statt der ganzen Band dann nur der Bassist Flo dabei (die Kampflesbe 😉 ), geil wars aber trotzdem.

Wie letztes mal fette Stimmung ab der ersten Minute, wir haben ca. 50 mal „Du Sau“ gesungen und gehüpft, dementsprechend war die Luft nach den knapp zwei Stunden Konzert dann auch etwas miefig und heiß, aber das gehört ja dazu… und wieder mal hat es sich bewahrheitet, dass man mit ca. 150 vereinsamten, gestörten, völlig stimmungsunfähigen Gamern (die bösen Killerspiel-Spieler!) genausoviel Spaß und Action haben kann, wie mit ein paar Tausend besoffenen Ärzte-Fans.

Es bleibt also festzuhalten: Das münchener Publikum ist auch nach nem guten halben Jahr noch „geil“, der Herr Hegenberg sowieso, und wir kommen zum nächsten Konzert hier auf jeden Fall wieder. Dann aber hoffentlich mit kompletter Band, damit wir auch „Gamer sind geil“ etc. zu hören bekommen!

PS: Das neue Album BAM!Hegenberg ist auch klasse, v.a. da es in Sachen Sound endlich volle und richtige Profi-Qualität erreicht! Soll ja hier nicht unerwähnt bleiben…