Euro 2008

Aus und vorbei

oder „Tutto Finito“, wie die Italiener es sagen würden.

Leider hat die deutsche Mannschaft den Titel nicht geholt. Glückwunsch an dieser Stelle an die Spanier, sie haben es auf alle Fälle sehr verdient!

Trauriger als die Tatsache, dass wir „nur“ Zweiter geworden sind macht mich allerdings die Art, wie das passiert ist. Die Deutschen konnten (bis auf 10 Minuten in jeder Halbzeit) spielerisch einfach nicht überzeugen. Sie haben aus den Fehlern der Spiele gegen Kroatien und die Türkei nichts gelernt. Die Pässe waren oft immernoch sehr ungenau, es kam zu Fehlern bie der Ballannahme (und dadurch zum leichtsinnigen Ballverlust) und die Abwehr stand immernoch sehr chaotisch, nicht nah genug am Mann und war insgesamt zu träge (so konnte der Torschütze Torres Philipp Lahm einfach ‚weglaufen‘). Auch, wenn ich mich natürlicih riesig gefreut hätte, muss man ehrlich sagen: Mit dieser Leistung hätten sie den Titel nicht wirklich verdient gehabt.

Ein Wort noch zu den Fans (die ich auf der Heimfahrt in der S-Bahn erlebt habe): Große Stimmung! Die S-Bahn bebte vor Rumgehüpfe und -gespringe, es wurden am laufenden Band Sprechchöre angestimmt und man versetzte sich so in beste Feierlaune. Ob diese Feierei dann allerdings noch viel mit Fußball zu tun hat, sei mal dahingestellt.

Die UEFA Euro 2008

…ist ja schon fast vorbei, aber weil ich noch so gar nix dazu gesagt habe, hol ich mal zum Rundumschlag aus.

Die deutsche Mannschaft

Zeichnet sich bei diesem Turnier vor allem durch unglaubliche Leistungsschwankungen aus. Nachdem die Jungs gegen Polen sehr solide angefangen haben, und alle schon guter Hoffnungen waren, kam das Katastrophenspiel schlechthin der letzten zwei Jahre. 1:2 gegen Kroatien verloren, und das so was von verdient! Die deutsche Abwehr glich einem Hühnerhaufen, im Mittelfeld kam kein Ball dort an, wo er sollte, und der Sturm (allen voran Gomez!) war selbst mit einem leeren Tor aus 2m Entfernung überfordert.

Gegen Österreich erwarteten dann alle eine großartige Steigerung, bekamen aber auch nur ein mittelmäßiges Spiel, welches wir meiner Meinung nach zwar verdient, aber auch mit etwas Glück gewonnen haben (mei, wos wuisd mocha wenn die Ösis des Tor ned treffa?). Wir hatten es also gerade so ins Viertelfinale geschafft.

Gegen Portugal (das in der Gruppenphase enorm stark gespielt hatte) wurde den Deutschen dann von allen Seiten der Untergang prophezeit, doch es kam ganz anders. Wie ausgewechselt lieferte die deutsche Mannschaft ein enorm starkes Spiel ab, ließ die Portugiesen nicht ins Spiel kommen und konnte so – auch wenn’s am Ende nochmal eng wurde – verdient mit 3:2 siegen.  Also auf ins Halbfinale, die Türkei sollte man ja wohl schlagen können.

Das war aber bei weitem nicht so leicht wie gedacht! Die Türkei, obwohl durch diverse Verletzungen und Sperren stark geschwächt, spielte stark auf, und die Deutschen besannen sich wieder ihrer Hühnerqualitäten aus dem Kroatien-Spiel. Ein furchtbares Match, in dem alle deutschen Spieler ziemlich schlecht aussahen, und dass nur durch eine Glanzleistung von Philipp Lahm in der 89. Minute noch zum 3:2 Sieg für Deutschland gewendet wurde.

Nun steht übermorgen das Finale gegen Spanien an, und keiner weiß, wie’s werden wird. Ich persönlich denke, dass unsere Chancen ganz gut stehen, da sich die Deutschen meistens leichter tun, wenn sie es mit offensiv spielenden Mannschaften zu tun haben. Diese geben ihnen nämlich meist selber mehr Raum, um ihr Spiel aufzubauen, und stellen das Mittelfeld nicht so eng zu (wie es z.B. eben Kroatien und die Türkei taten). So könnte gegen Spanien die Taktik ähnlich wie gegen Portugal aufgehen. Außerdem sollte im Finale wirklich jeder Spieler hochmotiviert und dementsprechend lauffreudig sein – eine Qualität, welche in den bisherigen Spielen schmerzlich vermisst wurde. Aber wie so oft kann im Fußball ja auch immer alles anders kommen, also lassen wir uns überraschen! (mehr …)