Geschenke

Mein Wunschzettel

Habe in den letzten Wochen mal meinen Wunschzettel auf amazon.de durchgesehen und aktualisiert. Der Wunschzettel ist weniger als „Einkaufsliste“ um mich zu beschenken gedacht, ich nutze ihn viel mehr als eine Art Gedächtnisstütze. Immer wenn ich etwas haben will, es mir aber (jetzt *hust*) nicht leisten kann, suche ich es auf Amazon.de raus und packe es auf den Wunschzettel. So habe ich eine stets aktuelle Liste mit Dingen, die ich mir eventuell irgendwann mal kaufen will. Natürlich habe ich auch nie was dagegen, wenn tatsächlich mal jemand etwas vom Wunschzettel kauft und mir schenkt 🙂

Ich will einfach mal ein paar Sachen von meinem Wunschzettel vorstellen und erklären, warum ich sie gerne hätte, für was sie gut sind, und worin sie sich vielleicht von ähnlichen Dingen, die ich schon habe, unterscheiden.

Zusätzliche 4GB RAM

Grundsätzlich kann man nie genug Arbeitsspeicher haben. Das gilt insbesondere bei der Bearbeitung von RAW-Dateien.  Ich merke bei der Retusche von Bildern in Lightroom deutlich, wie mein PC an seine Grenzen stößt, wenn man intensiv den Korrekturpinsel oder den Verlaufsfilter nutzt. Durch eine Verdoppelung des Arbeitsspeichers sollte das Bearbeiten von Fotos einfach etwas flüssiger und flotter gehen.

HP LP 2275w Monitor

Ein besserer Monitor wäre wünschenswert, da er einen größeren Farbraum darstellen kann. D.h. man kann auf einem solchen Monitor noch zwischen „ganz schwarz“ und „fast ganz schwarz“ unterscheiden, wo ein anderer (schlechterer) Bildschirm nur noch „schwarz“ darstellt. Das ist für die Retusche von Bildern wichtig, da sich solche Unterschiede beim Druck von Fotos ganz böse rächen können. Passt man nämlich hier nicht auf, kann es sein, dass auf dem gedruckten Bild plötzlich jede Menge Bearbeitungsspuren (z.B. Pinselstriche und runde Stempelflecken) zu sehen sind, welche man auf dem „schlechten“ Monitor nicht erkennen konnte. Dies liegt an der verwendeten Panel-Technologie: Bessere Monitore setzen auf IPS- oder (S)PVA-Panels, günstigere Monitore haben meist TN-Panels verbaut. Erstere stellen nicht nur mehr Farben dar, sie sind auch blickwinkelstabiler. D.h. auch wenn ich schräg vor dem Bildschirm sitze, sehe ich alle Farben so, wie sie sein sollen. Bei einem Monitor mit TN-Panel verändern sich Farben und Helligkeit teilweise dramatisch, wenn ich nur ein wenig schräg auf den Bildschirm schaue – auch das ein bei der Bildbearbeitung höchst unerwünschter Effekt.

Wacom Bamboo Pen Grafiktablett

Ein Grafiktablett hat gegenüber der Maus den großen Vorteil, dass man den Cursor beim Retuschieren sehr viel genauer und intuitiver steuern kann. Bei der einfachen Anpassung von Tonwerten und Farben sowie beim Freistellen eines Bildes macht dies keinen großen Unterschied, fängt man aber mit Korrekturpinseln, Stempeln oder anderen „Freihandwerkzeugen“ wie Nachbelichter und Abwedler an, ist die Maussteuerung teilweise schon sehr nervig. Mit dem Grafiktablett sind solche Korrekturen (vom richtigen Zeichnen und Malen am PC ganz abgesehen) viel natürlicher möglich.

Adobe Lightroom 3

Adobe Lightroom 3 ist der Nachfolger der von mir zur RAW-Konvertierung und ersten Bearbeitung verwendeten Software (Lightroom 2). In der Student & Teacher Edition ist das Programm sogar für relativ „wenig“  Geld (wenn man in den Dimensionen von Adobe-Produkten denkt) zu haben. Die relevantesten Verbesserungen gegenüber Lightroom 2 sind für meinen Geschmack die integrierte Objektivkorrektur, also das automatische Entzerren von Bildern sowie die deutlich verbesserte Rauschunterdrückung bei hohen ISO-Werten. Lightroom 2 geht beim Entrauschen relativ grob vor, wodurch viele Details verloren gehen. Lightroom 3 stellt hier einen enormen Entwicklungssprung dar: Bilder werden effektiver entrauscht, behalten aber dennoch selbst feine Details. Da ich regelmäßig mit hohen ISOs (z.B. 1600) fotografiere, wäre das eine enorme Hilfe.

Tamrac Expedition 5 Fotorucksack

Warum einen neuen Fotorucksack? Weil er mehr Platz bietet! Mein derzeitiger Rucksack ist ziemlich voll, und wenn noch ein bisschen Zubehör dazukommt, läuft er förmlich über. Der Tamrac Expedition bietet einfach deutlich mehr Raum (insbesondere auch mehr kleine Fächer für Zubehör wie Ball-Bungees, Gel-Folien, Reinigungszubehör, Funkauslöser etc.) und ist – da er ein kein Sling-Rucksack ist – auch noch angenehmer zu tragen als mein Slingshot von Lowepro. Daneben bietet er hintendrauf auch noch die Möglichkeit, ein Stativ zu befestigen, so dass man dieses bei einer Fototour bequem transportieren kann. Leider sind die Dinger so unverschämt teuer, sonst hätte ich schon längst einen…

Delamax Easy Folder Softbox 60×60

Die Delamax EasyFolder ist eine 60x60cm große Softbox, welche speziell für Systemblitzgeräte (also z.B. die Canon Speedlites) gebaut wurde. Der Die Softbox wird also nicht, wie bei normalen Studiosoftboxen, direkt am Blitz festgeschraubt (geht ja auch nicht, da ein Speedlite kein Bajonett vorne dran hat), sondern auf einer speziellen Halterung befestigt. Der Blitz leuchtet dann von hinten durch ein kleines Loch in die Box rein. Dadurch bleibt auch der optische Empfänger des Blitzes draußen, so dass man das Speedlite auch im drahtlosen E-TTL-Betrieb nutzen kann, wenn man möchte. Durch einen Kugelkopf ist die Softbox frei schwenk- und drehbar. Warum nun aber eine Softbox? Einen Durchlichtschirm habe ich ja bereits. Dieser macht das Licht vom Blitz schön weich – aber er streut es auch in alle Richtungen. Eine wirklich exakte Lichtsetzung (also die Bestimmung, wo Licht und wo Schatten sein soll) ist damit nicht wirklich möglich. Die Softbox hingegen erzeugt auch ein wunderbar weiches Licht, hat aber durch die überstehenden Ränder ein viel schärfer begrenztes Ausleuchtungsfeld. So kann man z.B. bei einem Portrait relativ genau festlegen, welche Körperteile Licht abbekommen, und welche eher im Schatten „versinken“.
Direkt einher mit der Softbox geht der nächste Punkt auf dem Wunschzettel:

Walimex Galgenstativ

Ein einfaches Galgenstativ. Im Gegensatz zu einem normalen Lampenstativ ermöglicht der Galgen es dem Fotografen, die Lichtquelle (z.B. o.g. Softbox) direkt über bzw. schräg über der fotografierten Person zu positionieren. Dies erweitert die Möglichkeiten der Lichtsetzung enorm. Außerdem kann man durch den Galgen das Stativ weiter vom Modell weg aufstellen und rückt der fotografierten Person nicht ganz so nah „auf die Pelle“. Rückblickend muss ich sagen, dass ich besser von Anfang an nur Galgenstative gekauft hätte, denn außer für ein stur geradeaus leuchtendes Fülllicht hat ein normales Lampenstativ kaum Verwendung, bzw. ein Galgenstativ kann alles andere besser. Aber nuja, man lernt nie aus.

Canon EF 35mm f/2 Objektiv

Das Canon EF 35/2 ist eigentlich ein Weitwinkelobjektiv, an (m)einer Crop-Kamera wird es von der Bildwirkung her ungefähr zu einer „Normalbrennweite“ (entspricht ungefähr 56mm). Durch die große Blendenöffnung von f/2 bietet es sich in Situationen mit wenig Licht an und kann gut dazu verwendet werden, Personen oder Objekte freizustellen. Es ist zwar nur der „kleine Bruder“ des qualitativ überragenden EF 35mm f/1.4 L und schon etwas betagt, aber dafür ist es ziemlich bezahlbar. Als „Normalobjektiv“ bietet es sich für Portraits von kleinen Gruppen, Ganzkörperportraits von Einzelpersonen sowie Fotos von Personen mit ein wenig ‚Umgebung‘ drumherum an. Könnte dann noch durch ne weitere Festbrennweite mit 20 oder 24mm Brennweite und ähnlich großer Blende für richtige Weitwinkelaufnahmen ergänzt werden. Wichtiger als mehr Brennweite ‚unten rum‘ ist mir persönlich aber das folgende Objektiv:

Canon EF 85mm f/1.8 USM

Das Canon EF 85/1.8 ist die Portraitlinse schlechthin, und vermutlich die Linse mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aller Canon-Objektive. Am Vollformat wird sie vor allem für Portraits ab der Hüfte verwendet, am Crop ist sie für Kopfportraits perfekt. Hat man etwas mehr Platz zur Verfügung, kann man sie natürlich auch an einer Crop-Kamera für Hüft- oder Ganzkörperportraits verwenden, daneben ist sie auf Grund ihrer riesigen Blendenöffnung und des schnellen USM-Autofokus auch für Hallensportarten wie z.B. Handball geeignet. Die Linse ist – vor allem wenn man den relativ günstigen Preis berücksichtigt – von der Abbildungsleistung her der Hammer. Sie liefert gestochen scharfe Bilder und ist perfekt, um Personen bzw. deren Gesichter freizustellen und den Hintergrund in einer schönen Unschärfe verschwinden zu lassen. Da sie meinen derzeitigen Objektivpark (wenn man bei drei Objektiven davon sprechen kann) da um sehr viel Lichtstärke erweitern würde, wo ich noch nichts lichtstarkes habe – im leichten Telebereich – steht sie momentan unangefochten auf Platz 1 der von mir gewünschten Objektive. Leider ist das Ding so gut, dass es 1) fast niemand verkauft und 2) der Gebrauchtpreis fast genauso hoch ist wie der Neupreis.
Kommen wir zum letzten und leider auch teuersten Punkt meines ‚Wunschzettels‘:

Canon EOS 60D Kamera

Die Canon EOS 60D ist eine Kamera, die vor ihrer Veröffentlichung auf Grund ihrer technischen Daten von den meisten Benutzern sehr kritisch gesehen wurde. Das liegt weniger daran, dass die Kamera selbst schlecht wäre, als vielmehr daran, dass Canon mit der 60D die „Zweistelligen“ neu am Markt positioniert hat. Traditionell standen die zweistelligen EOS-Kameras zwischen den Einsteiger-SLRs (450D, 500D, …) und den Profimodellen (1D, 5D). Mit Erscheinen der EOS 7D letztes Jahr war diese Position doppelt besetzt, wobei die 7D deutlich näher an den Profikameras war als die damals aktuelle 50D. Canon hat darauf reagiert und die 60D mehr in Richtung der Einsteigermodelle verschoben. Im Detail heißt das: Ein etwas kleineres Gehäuse als bei der 50D (dennoch größer als bei den Dreistelligen), Verzicht auf den Innenrahmen aus Magnesium, Verzicht auf den Joystick zur Menüsteuerung sowie eine geringere Anzahl an Knöpfen für diverse Einstellungen (diese müssen nun über Menüs aufgerufen werden) und ein etwas vereinfachtes oberes Display. Dafür hat die Kamera – völlig neu bei Canon-DSLRs – ein dreh- und schwenkbares Display bekommen. Geblieben ist der gute Autofokus mit neun Kreuzsensoren, außerdem hat die Kamera die aus der 7D bekannte digitale Wasserwaage bekommen. Ein weiteres „first“ in der Serie der Zweistelligen: Die Kamera setzt auf SD(HC)-Karten zur Speicherung der Bilder. Warum hätte ich aber nun gerne diese Kamera, wo ich doch mit meiner guten alten 450D eigentlich recht zufrieden bin?

Zu allererst: Die High-ISO-Performance. Die 60D unterstützt nicht nur höhere ISO-Werte als die 1600 meiner 450D, die Bilder sehen bei diesen extrem hohen Empfindlichkeiten auch noch besser aus! Dies liegt nicht nur an der sicherlich enorm verbesserten Software in der Kamera, sondern vor allem auch am überarbeiteten Bildsensor, welcher über nahtlos aneinander anschließende Mikrolinsen verfügt, wodurch kein Licht mehr (in den vorher vorhandenen Zwischenräumen) verloren geht. Dadurch und durch die Tatsache, dass die Pixel nun trotz erhöhter Megapixel-Zahl gleich groß geblieben sind, erreicht der Sensor (der auch schon in der 7D und der 550D verwendet wurde) diese ausgezeichnete Leistung bei hohen ISO-Werten. Der Punkt ist ein echtes Killer-Argument, insbesondere da ich auf Veranstaltungen, aber auch privat, sehr oft in Regionen über ISO 1000 fotografiere. Daneben ist die 60D in Sachen Bedienbarkeit einfach ein Fortschritt zur 450D. Sie hat das unglaublich praktische zweite Scrollrad auf der Rückseite der Kamera, bietet diverse Knöpfe zur direkten Anwahl verschiedener Einstellungen und hat ein beleuchtetes Display auf der Oberseite. Daneben bietet sie einen verbesserten Autofokus und eine doppelt so schnelle Serienbildgeschwindigkeit und liegt auf Grund ihres größeren Gehäuses einfach besser in der Hand. Ach ja, und das allerwichtigste *hust hust*: Der Spiegel klackt bei der Auslösung viel satter und kräftiger als bei meiner 450D, welche bloß ein höchst fisteliges „Klick“ zustande bringt. Das ist natürlich völlig blödsinnig, bringt aber ungemein viel Spaß.

So, das war’s nun mit meinem Wunschzettel (zumindest im Groben), wie schon gesagt, dies soll keine Aufforderung an irgendwen sein, mir etwas davon zu schenken, sondern bloß eine kleine Erklärung warum man sich als Fotografie-Begeisterter dieses oder jenes wünscht.

Weihnachtsstimmung

Kommt beim derzeitigen Wetter nicht unbedingt auf. Fünf bis zehn Grad, grauer Himmel und Dauerregen machen es einem nicht gerade leicht, und dieser verdammte, überfüllte, nach Glühwein stinkende Weihnachtsmarkt auf dem Marienplatz tut sein übriges, um jegliche besinnliche und festliche Stimmung zu vertreiben.

Dennoch: Ich habe die Adventszeit entspannt überstanden, fast alle Geschenke schon sehr frühzeitig besorgen können und auch bei der Arbeit hielten sich der Stress und vorweihnachtliche Ansturm relativ in Grenzen. Wenn es jetzt noch aufhört zu regnen (auf Schnee wage ich ja schon gar nicht mehr zu hoffen) bin ich – was die Umstände anbelangt – mit Weihnachten bisher zufrieden. Und ob der Himmel bewölkt ist spielt dann auch keine Rolle mehr: Am heiligen Abend ist es sowieso dunkel.

Bei mir stehen jetzt noch zwei Tage Arbeiten (die sicherlich geschäftig, aber vermutlich nicht über die Maßen stressig werden), ein Wohnungsputz und eine Runde Geschenke einpacken an. Damit steuere auch ich meinen Beitrag zum Konjunkturprogramm bei, denn jedes Mal wenn ich Geschenke verpacke, macht der Aktienkurs von sämtlichen Tesa-Film-Herstellern einen deutlichen Sprung… 😉

Ich wünsche an dieser Stelle schonmal allen, die mein Blog lesen (insbesondere dem Google-Bot) frohe Weihnachten und – falls wir uns nicht mehr sehen oder hören – einen guten Rutsch ins neue Jahr und nur das Beste für 2009.