Reise

Fishing Extravaganza

Puh, ein Tag voller Sonne. Waren heute Angeln. Haben uns an einem Fluss in der Nähe ein kleines Motorboot gemietet, und sind damit rumgetuckert und haben an der einen oder anderen Stelle die Angeln ausgeworfen. Ich habe bisher noch nie geangelt, von daher wars auch ohne Fische schon interessant. Zwei Minuten, nachdem ich das erste mal die Angel ins Wasser gehängt habe, hat dann auch sofort ein Fisch – wir haben ihn als „Red Snapper“ identifiziert – angebissen! Der Wahnsinn. So viel Glück hat man wohl eher selten, und so blieb es dann auch nur bei diesem einen Fisch. Immerhin waren wir wohl an der richtigen Stelle, denn ungefähr sechs oder sieben Garnelen, die wir als Köder verwendet haben, wurden uns einfach so vom Haken geklaut – leider blieben die entsprechenden Fische nicht an ebenjenem hängen.

Ansonsten war es ein wirklich netter Tag, es hat schon was, mit einem Bötchen so im Sonnenschein herumzutuckern und die Landschaft und den blauen Himmel zu genießen. Diverse Fotos findet ihr wie gewohnt bei Flickr, ich lade ja immer fleißig alles hoch. Den Fisch haben wir nach kurzer Verweildauer bei uns an Bord in einem Eimer dann wieder zurück ins Wasser geworfen. Er ist zwar essbar und soll wohl sehr gut schmecken, aber erstens wird die Familie von einem Fisch nicht satt, und zweitens war es wohl noch ein Jungtier, das man sowieso nicht fangen durfte. Auf dem Foto lässt sich übrigens die Farbe nicht wirklich erkennen – der Fisch war silber und oben rot, mit rötlichen Streifen an der Seite und roten Flossen. Außerdem hatte er einen imposanten und vor allem ziemlich spitzen Kamm auf dem Rücken. Vielleicht sollte man, wenn man wirklich was fangen will, besser morgens um sechs oder abends wenn es dunkel wird losziehen, aber dann hat man natürlich nix von der Sonne.

Murphy’s Law

Das war so klar. Ich bin heute bei recht warmem und vor allem feuchten Wetter aber bewölktem Himmel losgezogen, und habe mir im Power House Museum die Star-Wars-Ausstellung angeguckt. Danach bin ich dann quer durch Sydney von Darling Harbour bis zum Sydney Observatory gelatscht, durch die pralle Sonne. Es war schweine heiß, und gerade als ich diverse Stufen hoch zum Obervatorium erklommen hatte, sich die Wolken auftun und man einen absolut phänomenalen Blick über Darling Harbour, das Meer und die Stadt hat …. geht meiner Kamera der Saft aus. Sag a mal gehts no?! Knapp 1500 Bilder mit einer Akku-Ladung, und genau dann, wenn ich völlig erschöpft an einem Punkt mit absolut fantastischer Aussicht ankomme, und sogar die Sonne extra nur für mich hinter den Wolken hervorkommt, genau in dem Moment macht die Batterie schlapp?! Wäre nebenan ein Fotogeschäft gewesen, hätte ich vermutlich sofort nen neuen Akku gekauft, aber (Gott sei Dank) war da oben absolut nichts und niemand. Nur ne tolle Aussicht…

Aber ich will nichts schlechtes über den Kameraakku sagen, wie schon bemerkt, er hat knappe 1500 Bilder, davon einige mit Blitz, und unzählige Male mehr scharfstellen und Bildstabilisator aktivieren durchgehalten, das finde ich schon erstaunlich. Beim nächsten Mal weiß ich dann Bescheid: Bevor man loszieht sollte der Akku 100% Ladung anzeigen. Denn wenn er nur ca. 50% anzeigt ist er nach gut 100 Bildern leer. Wenn ich irgendwann mal nen Batteriegriff mit zwei Akkus drin habe, dürfte sich das Problem ohnehin erledigen.

Was war sonst noch? Ach ja, die Star Wars-Ausstellung. Klasse! Jede Menge Modelle, Props und Kostüme, die in den Filmen verwendet wurden. Dazu noch für die Kinder lustige Spielchen („Ich baue mir einen Roboter“) und interessante Erklärungen und Videos zu den einzelnen Ausstellungsstücken, wirklich eine tolle Sache. Diverse Bilder gibts auf meinem Flickr-Fotostream zu sehen. Bin überrascht, wie gut die Bilder trotz des komplett abgedunkelten Ausstellungsraumes geworden sind. ISO 1600 funktioniert fantastisch, auch wenn’s natürlich etwas rauscht…

Kommunikationsstörungen

Bin heute Zeuge eines fantastischen Beispiels für misslungene Kommunikation geworden. Aber mal von vorne: Der leipziger Thomanerchor ist derzeit in Sydney zu Gast, und die Jungs sind in der Zeit bei St.-Andrew-Schülern untergebracht. Daher war der gesamte Chor heute bei der zweimal pro Woche stattfindenden „Assembly“ in der Schule dabei und hat dann auch ein Liedchen zum Besten gegeben. Im Vorfeld vom Headmaster groß angekündigt und mit dickem Lob überschüttet hat der Chor dann irgendein „Gott ist toll, hurra hurra“ Stück gesungen, welches allerdings sehr getragen und langsam war. Danach trat dann wieder der Direktor ans Mikrofon und sagt „This was very very sad.“ Ich hätte laut loslachen können! Klar, er wollte nur nett sein, und weil er kein Deutsch kann und das ganze sehr getragen war, hat er es wohl als irgendein trauriges Stück interpretiert. Ich fands unglaublich lustig…

Das hat mich übrigens an all die deutschen Kirchen und deren Insassen im Rentenalter erinnert, die es auch schaffen, jedes Lied, in dem Gott gepriesen wird und von Freude die Rede ist, in deprimierendster Form rüberzubringen. Fantastisch! Kirche ist aber auch viel zu ernst um da seinen Spaß zu haben.

Ansonsten habe ich angefangen, Liegestütze zu machen. Vielleicht schaffe ich es ja, wenigstens den einen oder anderen Muskel nicht komplett degenerieren zu lassen und muss dann zu Hause im Fitnessstudio nicht wieder  bei Null anfangen. Außerdem ist die extrem kohlehydratreiche australische Lebensweise (Toast und Sandwiches rund um die Uhr) gepaart mit wenig Bewegung ohnehin Gift. Wenigstens hat man dann bei einem Flugzeugabsturz über offener See den eigenen Rettungsring dabei…

Die Lage der Nation

Hier mal ein kleines Update, was bei mir zur Zeit ansteht: Habe jetzt in zwei verschiedenen Schulen Arbeit gefunden. Ich werde dort – leider ohne Bezahlung – die DeutschlehrerInnen ein wenig unterstützen. In der St. Andrew’s Cathedral School mitten in Sydney war ich letzte Woche schon einen Tag und habe mal bei zwei achten Klassen reingeschaut, ab nächster Woche soll ich wohl mit einzelnen Schülern oder kleinen Gruppen aus der 11. und 12. üben, um sie auf’s Abi-äquivalente „Higher School Diploma“ bzw. auf den „International Baccalaureate“ vorzubereiten. Daneben schreibe ich noch Musterlösungen für Abi-Aufgaben bzw. mache Tonaufnahmen davon für den mündlichen Prüfungsteil. Hierbei werde ich mich, da ich trotz größter Bemühungen immer zu schnell für die armen Aussies rede, vermutlich meines PCs samt Audacity bedienen, um die Aufnahmen künstlich zu verlangsamen. Außerdem kann ich in höherer Qualität aufnehmen als mit den klassischen Kassettenrekordern.

Im Monte Sant‘ Angelo Mercy College in North Sydney werde ich, so wie’s aussieht, in den ganz normalen Unterricht gehen und dort mit den Deutschlehrern zusammen (oder auch alleine, das weiß ich noch nicht) die normalen Stunden gestalten oder ein wenig mit „Muttersprachlerdeutsch“ aufpeppen. Hier stehen auch vornehmlich die höheren Jahrgangsstufen, also 10-12 sowie die Vorbereitung auf Higher School Diploma und IB auf dem Programm.

Was bei beiden Schulen toll ist: Die technische Ausstattung. In St. Andrew’s gibt es, so wie ich das bisher gesehen habe, anscheinend in fast jedem Klassenzimmer einen Beamer mit SmartBoard, außerdem hat man mir gleich mal einen eigenen Schreibtisch im Büro des German Departments freigemacht. Nicht schlecht, oder? Vergleiche ich das mit den überfüllten Lehrerzimmern in deutschen Gymnasien, wo nichtmal alle Lehrer des Kollegiums auf einmal reinpassen (geschweige denn ein paar Praktikanten, die ihr Pflichtpraktikum absolvieren), kann ich nur staunen. Fairerweise muss man an der Stelle aber auch erwähnen, dass es sich bei beiden Schulen um Privatschulen handelt (die hier in Autralien geschätzte 50% aller Schulen ausmachen), an denen pro Schuljahr bis zu $20.000 Schulgeld gezahlt werden muss. Irgendwo muss das ja auch bleiben…

Insgesamt bin ich vier Tage pro Woche an den Schulen, was mir noch ein paar Tage Zeit für die Besichtigung von Sydney und Umgebung oder fürs Schreiben von Musterlösungen und dergleichen lässt. Etwas unangenehm ist lediglich die Tatsache, dass der Unterricht um 8.30 Uhr beginnt, d.h. ich muss den Zug um 7.00 Uhr früh nehmen und entsprechend zeitig aufstehen. Das bin ich ja nun gar nicht gewöhnt… immerhin hat sich mein Tagesrythmus hier ohnehin auf ’s Aufwachen zwischen sechs und sieben Uhr in der Früh eingependelt, so dass es kein ganz so großes Drama ist – dennoch lästig.

So viel für heute, wenn die Tage mehr zu berichten ist, werde ich das tun. Ansonsten fleißig mein Twitter-Gedöhns lesen, minütlich aktuell in der oberen rechten Ecke dieser Seite!

lfg Job, /w me for Info!

Nach langem Suchen und Warten hats nun einigermaßen geklappt! Ich hab ne Beschäftigung gefunden. Der Haken: Ich krieg nix dafür. Aber mal langsam und von vorne. Meine Tante, selbst Lehrerin hier in Sydney, hat ein paar Privatschulen antelefoniert und sich erkundigt, ob die Verwendung für einen angehenden Deutschlehrer haben. Nun hat sich tatsächlich eine Schule, das St. Andrew’s Cathedral College, gefunden, wo ich ab kommender Woche oder so ein paar Tage pro Woche hingehen werde und Einzeltutorien oder Gruppen-Coachings machen werde, um den lieben Schülern dort etwas besser Deutsch beizubringen. Wie gesagt, ich kriege nichts dafür, aber immerhin habe ich jetzt endlich ne sinnvolle Beschäftigung und, was viel wichtiger ist, einen „meaningful context“ für mein Intercultural Project an der Uni. Eventuell werd ich auch noch einen Tag pro Woche an eine andere Schule gehen, das ist aber noch nicht ganz sicher.

Nebenher suche ich weiter nach Teilzeit-Jobs, um die Urlaubskasse ein wenig aufzufüllen. Verlockend wäre es schon, hier das EF-S 55-250 kaufen zu können, käme es mich doch um die 50 Euro billiger als zu Hause in Deutschland. Momentan steht mal noch ne Bewerbung in einem Supermarkt im Nachbarort aus, aber so richtig dran glauben tu ich nicht… Aber was solls, die Hoffnung nicht aufgeben und weiter suchen, vielleicht ergibt sich doch noch etwas.

Das Wetter ist mittlerweile übrigens auch recht freundlich geworden, es ist jetzt fast jeden Tag schön sonnig und zwischen 25 und 30 Grad (im Schatten) warm. Das hat dann auch schon dazu geführt, dass ich mir vor ein paar Tagen in Sydney einen schönen Sonnenbrand geholt habe, der aber schon fast wieder weg ist und, so hoffe ich, dann mal ein wenig Farbe in meinem Gesicht hinterlässt. Meist ist es ja so, dass nach dem ersten Sonnenbrand nichts schlimmeres mehr kommt, weil die Haut sich dann an die Sonne gewöhnt hat. Jedenfalls ist das jetzt mal meine Hoffnung…

Economic Crisis strikes Australia

Bin hier auf Jobsuche, aber bisher hat sich nicht wirklich was ergeben. Habe jetzt Bewerbungen bei zwei Supermärkten abgegeben (glaube der eine ist so ne Art australischer KiK, und ja, ich stell mich davor und schrei „ich bin billiger“), daneben gibts noch ein Cafe im Nachbarort in dem ich mal anfragen werde. Ansonsten hört man überall nur, dass sie vor kurzem erst Leute eingestellt hätten, ohnehin über genug Personal verfügten und dass die derzeitige Lage ja nicht so rosig sei etc., man müsse doch verstehen… ja, tu ich ja. Trotzdem blöd. Wenn alles schief geht, muss ich halt auf Sex machen.

Das Wetter war die gesamte erste Woche, die ich nun hier bin, konstant schlecht. Es wechselt meist zwischen „bewölkt und feucht“ und „bewölkt und sinnflutartige Regenfälle“, gestern allerdings kam doch tatsächlich fünf- bis sechsmal die Sonne durch. In diesen Momenten wurde es dann tatsächlich richtig warm, die Sonne hat hier wohl echt deutlich mehr Kraft als bei uns. Ab morgen soll es zumindest wärmer werden (ca. 25°C), der Regen bleibt aber wohl noch ein paar Tage. Ich hoffe, dass es dann nächste Woche wirklich warm und vor allem dauerhaft sonnig wird, damit ich ein paar schöne Fotos machen kann.

Spätestens dann wäre ein Job wirklich angesagt, denn ich würde mir hier unten gerne das Canon EF-S 55-250mm 4-5.6 IS Objektiv holen, um endlich auch im Tele-Bereich fotografieren zu können. Hab auch schon nen Laden ausgemacht, in dem es (umgerechnet) gute 50 Euro billiger ist als im günstigsten deutschen Onlineshop. Aber solang ich hier kein Einkommen habe, ist daran natürlich nicht zu denken.

In diesem Sinne viele Grüße aus dem rheinischen Sommer in Down Under und denkt daran: Auch schöne Frauen müssen kacken gehen!

PS: Apropos Frauen, ich hab in diesem Land noch keine einzige schöne Frau gesehen (nicht, dass ich danach suchen würde *hust*), vielleicht ist das der Grund, weswegen der Himmel am Weinen ist…