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Google Apps und Windows 7

Mehr von der Computer-Front: Nachdem ich schon länger mit dem Gedanken gespielt habe, von meinem (kostenpflichtigen) GMX ProMail-Account zu einem (kostenlosen) GoogleMail-Account zu wechseln, und ich ohnehin schon länger eine eMail-Adresse mit „eigener“ Domain haben wollte, habe ich vor ein paar Tagen meine gesamten eMails von GMX zu Google transferiert. Jetzt habe ich in der Tat die prototypische Mailadresse „vorname@nachname“ – allerdings nicht .com oder .de, sondern .eu. Es gibt anscheinend doch mehr Leute, die so heißen wie ich, wenn man sich ansieht, wie viele TLDs mit meinem Nachnamen schon vergeben sind.

Da ich GoogleMail erstmal testen wollte, bevor ich mir ein eMail-Konto mit eigener Domain eingerichtet habe, habe ich zunächst einen normalen GoogleMail-Account eingerichtet. Leider funktionierte dabei der von Googlemail angebotene Migrationsservice nicht, so dass ich alle meine xx-tausend eMails in größeren Blöcken manuell per IMAP in Thunderbird rüberschieben musste. Habe zwar den Tip bekommen, dies per imapsync zu machen, aber der Aufwand, das ans Laufen zu kriegen, war mir dann doch etwas hoch. Schon blöd, wenn man keinen Linux/Unix-Rechner zur Hand hat. Nachdem ich dann nach ein paar Tagen festgestellt habe, dass Googlemail mir vom Funktionsumfang sehr zusagt (insbesondere das Web-Interface sowie die Möglichkeit, Push-eMail mit meinem iPhone zu nutzen spielten dabei eine Rolle), beschloss ich dann Google Apps für meine eigene Domain einzurichten.

Ich hatte dabei darauf gehofft, dass es doch problemlos möglich sein müsste, einen bestehenden Googlemail-Account zu einem Google Apps-Account umzuwandeln bzw. zu erweitern. Pustekuchen! Anscheinend sind Googlemail und Google Apps zwei völlig verschiedene Dinge, es wird nichtmals so ein POP-Transfer-Service angeboten, wie man ihn zur Migration von einem anderen Mailprovider zu Googlemail verwenden kann (wenn er denn funktioniert). Also habe ich mir erstmal fluchend meine Domain registriert, die entsprechenden DNS-Einträge für Google Apps gemacht und nach einer Stunde oder so lief das ganze dann auch. Ich wollte mich gerade daran machen, meine eMails wieder Gigabyte-weise per Hand durchs Netz zu schaufeln, als ich über den Tipp stolperte, die IMAP-Migration der Google Apps Professional Edition zu nutzen. Diese lässt sich nämlich in vollem Funktionsumfang 30 Tage lang kostenlos testen (sonst kostet sie 40€ pro Account und Jahr) und bietet eine tadellos funktionierende Möglichkeit, eMails inklusive Ordnerstruktur bzw. Labels von einem IMAP-Server zu Google Apps zu transferieren. Das ganze dauerte bei mir eine Nacht, dann waren alle eMails „drüben“ und ich habe die Testphase der Professional Edition wieder abgebrochen.

Seitdem genieße ich den Luxus, jede eMail binnen weniger als einer Minute auf dem Handy zu haben und überdies eine eMail-Adresse zu besitzen, die sich von all den anderen @web.de- und @gmx.net-Adressen angenehm unterscheidet.

Zweiter Teil des Blogposts: Windows 7. Nachdem so ziemlich alle Online- und Offlinemedien unisono davon schwärmten, wie gut, problemlos und vor allem schnell Windows 7 selbst auf älterer Hardware laufe, habe ich gestern in einer spontanen Aktion den Wechsel von Vista Home Premium 32bit auf Windows 7 Home Premium 64bit gemacht. Da Windows 7 auf http://www.windows7fuerstudenten.de/ für nur 35,- Euro angeboten wird (aber, wer hätte das gedacht, nur für Studenten), fiel mir der Kauf nicht so wahnsinnig schwer. Aber Achtung: Es handelt sich bei der dort angebotenen Version um ein Upgrade, nicht um eine Vollversion. D.h. man kann das dort erworbene Windows 7 nur legal nutzen, wenn man auch eine gültige (Voll-)Lizenz von Windows XP oder Vista hat. Was das für praktische Konsequenzen mit sich bringt, will ich hier kurz schildern.

Der Upgrade-Pfad für Windows 7 sieht so aus: Wer eine 32bit-Version von Vista oder XP hat, soll auf eine 32bit-Version von Win7 wechseln. Wer schon eine 64bit -Version hat, auf die 64bit-Version. Ein Wechsel von 32 auf 64bit, wie ich ihn vollzogen habe, ist wohl nicht geplant. Da ich aber auf jeden Fall die 64bit-Versio haben wollte, allein schon, um endlich meine gesamten 4GB RAM nutzen zu können, waren mir Microsofts Vorstellungen, wie ich upzudaten hätte, relativ egal. Ich habe mir also die 64bit-Version geholt, und war nach dem Download (den man übrigens nur ein mal tätigen kann, außer man erkauft sich für ein paar Euro extra die Möglichkeit, das System für zwei Jahre beliebig oft herunterzuladen) etwas perplex, als ich mit dem Ordnerinhalt der Win7-Installations-CD konfrontiert wurde. Dies enthält nämlich (logischerweise) nur eine 64bit-Version des Installationsprogramms, was sich aber unter meinem 32bit-Vista nicht starten ließ. Was für den Nutzer äußerst ärgerlich ist, ist für MS nur logisch: Da man nur von einem 64bit-Vista oder -XP auf ein 64bit-Win7 updaten soll, brauchts auch nur ein 64bit-Installationsprogramm. Also musste ich mir aus dem Netz erstmal eine Anleitung besorgen, wie man aus dem Disk-Inhalt, den ich auf Platte hatte (und bei dem es sich unpraktischerweise nicht einfach um ein ISO-Image handelte), eine bootfähige Win7-DVD macht. Der Inhalt ist nämlich, wenngleich es nur ein Update ist, komplett identisch mit einer Vollversions-DVD von Windows 7.

Nachdem ich aus den heruntergeladenen Datein mittels ImgBurn (übrigens ein unglaublich praktisches Programm, noch dazu kostenlos) eine bootfähige DVD erstellt hatte, wollte ich die Installation also angehen. Doch was passierte dann? Beim Starten des Rechners von der DVD bekam ich die lapidare Fehlermeldung „Cannot boot from CDROM. Error 05.“ und mein gutes altes Vista fuhr von Platte hoch. Also wieder mal gegoogelt und herausgefunden, dass es mit älteren Mainboards von MSI und AsRock wohl öfter dieses Problem gäbe, da der Bootsektor der Win7-DVD mit diesen inkompatibel ist. Nun ist mein Mainboard weder alt noch von MSI oder AsRock (sondern von Asus), aber was solls. Abhilfe schafft das Erstellen einer Windows7-DVD, bei welcher man den Bootsektor durch einen anderen, z.B. von einer Vista- oder XP-DVD oder dergleichen ersetzt. Dabei ist es auch wurscht, ob es sich um eine 64bit oder 32bit-Version handelt, es geht alles. Also fluchs die nächste DVD mit anderem Bootsektor gebrannt, und siehe da, die Installation startet. Im Laufe der Installation kann man auch bequem die Festplatte (um-)partitionieren bzw. einzelne Partitionen formatieren, und dann geht das Kopieren der Windows-7-Dateien auch schon ohne weiteres Nachfragen los.

Die Installation ging ersten recht flott (würde mal schätzen so 20 Minuten) und zweitens völlig selbständig. Ich wurde weder nach irgendwelchen Treibern, noch nach einer Netzwerkkonfiguration oder der Auswahl bestimmter Komponenten gefragt. Nach einer guten Viertelstunde war die erste Frage von Win7, mit welchem der verfügbaren Drahtlosnetzwerke ich mich verbinden wollte, und wie denn bitte das Passwort für das gewählte Netzwerk sei. Dann wurde nochmal etwas weiterinstalliert, und nach ein oder zwei Neustarts saß ich vor einem arbeitsbereiten System, welches im Hintergrund noch die Treiber für meinen Laserdrucker und meine WebCam runterlud und installierte. Ich war online, alle Hardware (wie Soundkarte, Tintenstrahl- und Laserdrucker oder Webcam) funktionierte, und das System fühlte sich deutlich weniger träge und zäh an als Vista. Weiterer Pluspunkt: Es nervt nicht dauernd mit Fragen, ob diese Programm wirklich installiert oder jene Datei tatsächlich verschoben werden soll. Gerade beim Sortieren des Startmenüs wirklich angenehm, das hat mich bei Vista regelmäßig in den Wahnsinn getrieben.

Die Installation der restlichen Software wie Firefox, Thunderbird, Office etc. ging problemlos und schnell, und die 64bit-Versionen von Adobe Lightroom und Photoshop machen einen wesentlich flotteren Eindruck (zumindest beim Starten) als vorher mit 32bit unter Vista. Soweit alles gut.

Was bietet Windows 7 sonst? Das auffälligste ist die neue Taskbar, bei welcher Programme jetzt nur noch mit ihrem Icon dargestellt werden, und wo nicht mehr zwischen Verknüpfung zum Starten des Programms und dem Symbol des gerade geöffneten Fensters unterschieden wird. Man hat also z.B. nur noch ein Firefox-Symbol in der Taskbar. Klickt man darauf, wenn Firefox noch nicht geöffnet ist, so wird er gestartet. Klickt man darauf, während Firefox schon läuft, so holt man das Firefox-Fenster in den Vordergrund. Hat man mehrere FF-Fenster offen, kriegt man eine Miniaturansicht aller Fenster, indem man den Mauszeiger kurz über dem Firefox-Icon verweilen lässt und kann dann gezielt das gewünschte Fenster nach vorne holen. Das ganze erinnert somit an Apples Dock, ist aber noch etwas vielseitiger und – meiner Meinung nach – beim Arbeiten mit mehreren Fenstern eines Programms noch etwas besser durchdacht als das Dock von MacOS.

Eine weitere Neuerung sind die sogenannten Bibliotheken. Das sind virtuelle Ordner, welche den Inhalt beliebig vieler echter Ordner sozusagen „unter einem Dach“ anzeigen. Wenn man z.B. seine Fotos in verschiedenen Ordnern über die ganze Festplatte verstreut gespeichert hat (oder sogar auf verschiedenen Festplatten), kann man diese ganzen Ordner der Bibliothek ‚Bilder‘ hinzufügen und muss sich von da an nicht mehr durch alle Ordner hangeln, wenn man ein bestimmtes Bild sucht. Kein gerade revolutionäres Feature, aber dennoch sehr praktisch.

Für mich persönlich sind der ‚gefühlte‘ Geschwindigkeitsvorteil sowie das seltener durch Sicherheitsfragen unterbrochene Arbeiten neben dem Upgrade auf ein 64bit-System die wichtigsten Gründe für den Wechsel, die anderen Sachen sind alle nett und schön zu haben, aber sicher kein Muss. Aber es ist ja auch so immer wieder schön, was neues auszuprobieren und eine schöne neue bunte Oberfläche zu haben.

Softwarekuriositäten und Flüge

News I: Das EOS Utility läuft endlich bei mir unter Vista! Aber von vorn: Im Grunde bin ich mit meiner neuen EOS vollkommen glücklich (wenn man davon absieht, dass ich gerne noch ein Canon EF 50mm 1.8 II und ein 55-200mm 4.0-5.6 Objektiv hätte); das einzige, was mich genervt hat, war die Software. Genauer gesagt, ein bestimmter Teil der Canon Software. Das „EOS Utility“, mit dem man Bilder von er Kamera lädt, die Konfiguration der Kamera ändern und z.B. fernsteuern kann. Auf meinem Notebook mit Windows XP lief das alles tadellos, aber auf meinem großen PC mit Vista hat das EOS Utility die Kamera einfach nicht erkannt – obwohl sie von Windows selbst schon erkannt wurde, und ich auch alle Bilder runterziehen konnte (wohlgemerkt per Windows Explorer, nicht per EOS Utility). Auch längeres Googlen kurz nach Weihnachten brachte mir keine Lösung, v.a. da sich die meisten Hinweise auf das Utility der EOS 400 bezogen, welches bei erscheinen noch nicht Vista-kompatibel war. Heute habe ich mich mal wieder drangesetzt und nochmal gesucht, und da lese ich in einem Forum doch etwas von Problemen bei verbundenem Bluetooth-Handy… da ich ja nichts unversucht lassen wollte habe ich also gleich mal meinen Bluetooth-Dongle abgezogen und siehe da, auf einmal funktioniert das EOS Utility tadellos… da versteh einer doch mal die Welt, bzw. Vista. :-/ Naja, nächstes Jahr soll ja Windows 7 kommen, da kann man dann gleich mal updaten…*hust*

News II: Ich hab (hoffentlich) eine Tasche gefunden! Nach einigem Stöbern in verschiedenen Elektronik“fach“märkten und online habe ich mir im Netz die Nova 170 AW von Lowepro bestellt. Die Tasche machte zumindest auf den Fotos den Eindruck, groß genug für die Kamera plus später ein weiteres Objektiv zu sein. Ich hoffe mal, das stimmt auch so, denn ich habe keine Lust, das gute Stück weiter ungeschützt im Rucksack mit mir rumzutragen.

News III: Flug gebucht! Am 8. Februar gehts über Bangkok los nach Sydney. Ich freue mich schon auf gut 20 Stunden reine Flugzeit. Einen sicheren Job hab ich zwar noch nicht, aber evtl. was in Aussicht… ansonsten wird halt spontan vor Ort gesucht, das wird schon klappen. Am 14. April lande ich dann um 6 Uhr in der Früh wieder in München.

Mozilla Sunbird

Jetzt hab ich doch noch ein bisschen zu erzählen. Als ich vor einigen Monaten (Jahren?) noch meinen Palm benutzt habe, war ich lange auf der Suche nach einer Kalender-Altvernative zu Outlook. Outlook an sich war zwar völlig OK, aber erstens wollte ich weg von Microsoft Software und zweitens war Outlook einfach viel zu groß und aufgebläht, um es nur als einfachen elektronischen Kalender zu verwenden. Ich stieß damals auf das Mozilla-Projekt „Sunbird„, welches neben dem Browser Firefox und dem eMail-Client Thunderbird eine Alternative zu Microsoft darstellen wollte. Leider war die Anwendung zu der Zeit noch in einem so frühen Stadium, dass sie nicht wirklich sinnvoll zu benutzen war.

Mittlerweile habe ich zwar meinen Palm abgegeben, dennoch habe ich mich die Tage mal nach einem elektronischen Kalender umgesehen. Sunbird hat mittlerweile Version 0.9 erreicht, und so gab ich dem Sonnenvogel eine zweite Chance. Ich kann zwar nicht behaupten, wirklich intensiv mit dem Programm zu arbeiten (wie „arbeitet“ man eigentlich mit einem Kalender?), aber für meine bescheidenen Zwecke (einfache ToDo-Liste, Termine übersichtlich darstellen und automatisch jede/n Tag/Woche/Monat/Jahr wiederholen) reicht er völlig aus.

Und nach ein wenig Googlen habe ich auch eine Möglichkeit gefunden, den Sunbird-Kalender mit meinem Nokia-Handy (E65) zu synchronisieren. Zwar unterstützt die Nokia PC-Suite von Haus aus keinen Sync mit Sunbird, aber indem man den Sonnenvogel einfach in die Kalenderdateien des (unterstützten) Windows Vista-Kalenders schreiben lässt, kriegt man seine Termine doch aufs Handy. Etwas umständlich, aber es funktioniert. Mac-Anwender haben es da vermutlich deutlich einfacher, wenn ich an die Zeit mit meinem Siemens S55 zurückdenke… da waren Mac-Kalender und -Adressbuch innerhalb von 30 Sekunden via iSync mit dem Handy abgeglichen. Ob das mit Sunbird auf dem Mac ähnlich gut funktioniert, oder ob das „It simply works“-Prinzip auf Apple-eigene Software beschränkt ist?

PS: Verdammt, eigentlich wollte ich weniger Einträge über Computer und Software schreiben, der „Computer“-Tag da rechts wächst nämlich immer weiter… irgendwann wird er vermutlich die Weltherrschaft an sich reißen!