straßenmusikanten

Holt die armen Leute von der Straße

Damit die nicht dauernd Musik machen müssen! Ich will hier niemanden diskriminieren, aber das, was man auf Münchener Straßen manchmal zugemutet bekommt, ist schon ein starkes Stück!

Ich wiederhole es nochmal, ich will niemanden diskriminieren, und in den allermeisten Fällen bin ich ein sehr großer Fan von Straßenmusikern. Neulich waren zum Beispiel ein Pianist bzw. ein Akkordeon-Spieler auf dem Marienplatz, die wirklich fantastische Musik gemacht haben (nicht zusammen, sie standen gut 100m voneinander entfernt), so dass es ein Genuß war, zuzuhören. Dass Leute, die ein Instrument so beherrschen und eine solche Spielfreude mit so viel Ausdruck in ein Stück legen können anscheinend genötigt sind, auf der Straße für ein paar Cent Musik zu machen, ist eine Schande. Diesen Leuten wünsche ich wirklich eine ordentliche Anstellung in einem namhaften Orchester, dass sie von ihrem Talent nicht leben können ist eine Tragödie.

Aber diese merkwürdigen Gestalten, die mit einem Akkordeon oder einer Geige bewaffnet unter der Laimer Unterführung lauern, gehören wirklich verboten. Mit was für einem musikalischen Restmüll sie die Gehörgänge der Passanten belasten ist eine absolute Frechheit. Meine Lieblinge unter ihnen sind dabei übrigens die Akkordeanten: Die produzieren einen solchen Klangmatsch, dass keine Melodie, keine Begleitung und kein Rhythmus zu erkennen sind, es ist einfach eine anscheinend völlig willkürliche Aneinanderreihung von Tönen die jedweder musikalischer und harmonischer Grundlage entbehrt. Und das ganze hat dann auch noch eine Lautstärke, die ich nichtmals mit meinem iPod übertönen kann, so dass ich ihr völlig hilflos ausgeliefert bin.

Ein besonderer Ehrenplatz in der Kategorie „Schlechteste/r Straßenmusikant/in“ gebührt übrigens der leicht verwahrlosten älteren Dame, die auf einem Keyboard die eingespeicherte 08/15-Melodie abspielen ließ und dazu – natürlich falsch – die Finger ca. 1cm über den Tasten bewegte. Das war schon sehr große Kunst.