schmerzen

Das Wandern ist des…

Martins neueste Lust. Ich weiß jetzt auch nicht genau weshalb, aber nach knapp acht Jahren Wander-Abstinenz hat mich die Lust am Wandern gepackt, und so war ich in den letzten Tagen gleich zweimal ein gutes Stück per Pedes unterwegs.

Am Donnerstag habe ich mich mit Franz zum Spitzingsee aufgemacht, wo wir eine schöne, wenn auch teilweise sehr matschige Tour am Taubensteingipfel vorbei zur Rotwand gegangen sind. Heidewitzka, dass es so anstrengend ist, auf einen Berg zu klettern, hatte ich irgendwie verdrängt. Die fantastische Aussicht auf die schöne Landschaft hat einen dann aber ausreichend entschädigt. Leider war es etwas diesig, als wir auf dem Gipfel ankamen, wodurch die Fotos etwas „blass“ wirken. Später war das Wetter aber wunderbar, so dass wir einen angenehmen Abstieg durch die bunt gefärbten Wälder genießen konnten.

Gestern sollte es wieder in die Berge gehen, diesmal aber mit der Familie. Leider machten verschiedene Umstände unsere Pläne zunichte, und so unternahm ich mit meinem Vater stattdessen eine ausgedehnte Wanderung durchs Erdinger Land, einmal nach Markt Schwaben und zurück. Immerhin ersparte uns dies einige Stunden im Stau, da sich ganz Bayern bei dem gestrigen Kaiserwetter in Richtung Alpen aufgemacht hatte. Ein paar „Impressionen“ unserer Tour gibt es hier zu sehen, auf Fotos der Blasen an meinen Füßen, die sich nach dem knapp 30km langen Marsch gebildet haben, verzichte ich aber mal lieber – wenngleich sie durchaus sehenswert wären ;-).  An dieser Stelle möchte ich übrigens mal darauf hinweisen, dass man auch zu einzelnen Bildern in der Galerie Kommentare hinterlassen kann. Also keine Hemmungen, lasst einfach eure Meinung zu den Fotos raus! Wer sich jetzt übrigens fragt, ob es im Erdinger Umland wirklich so viel Wasser gibt, oder ob ich einfach einen Faible dafür habe, irgendwelche Gewässer zu fotografieren (sowas soll es ja geben, habe ich gehört), dem sei gesagt, dass es in der Tat viele kleinere und größere Bäche und dergleichen gibt. Das dürfte damit zusammenhängen, dass es sich bei dem Gebiet um Erding ja um ein einziges – mehr oder minder trockengelegtes – Moor handelt (das „Erdinger Moos“), und die vielen Wasserläufe zollen diesem Umstand Tribut.

Im Moment schmerzen meine Füße zwar ein wenig, aber die Lust auf weitere Wanderungen ist ungebrochen. Blöd nur, dass die Wander-Saison jetzt schon fast vorbei ist. Ich hoffe aber trotzdem mal, dass ich dieses Jahr noch mit Fotos von ein, zwei Strecken dienen kann, so es das Wetter (und meine Zeit, da ich mit Uni und vermehrtem Arbeiten im Moment ziemlich beschäftigt bin) zulässt.

Schwerpunkt nah an die Wand und „Fiaß, Fiaß, Fiaß!“

So kann man ungefähr die Lehren des gestrigen Abends beschreiben, welche ich aus knapp zwei Stunden Bouldern unter fachkundiger Anleitung im Münchener Osten gezogen habe. Ich wurde ja lange bedrängt, auch mal zu klettern, und nachdem ich es gestern – ich gebe zu mit einer gehörigen Portion Skepsis – probiert habe, muss ich gestehen: Es macht richtig Spaß!

An dieser Stelle möchte ich mich mal bei Franz dafür bedanken, dass er mich so lange damit genervt hat, bis ich zugesagt habe, das mit dem Klettern mal zu versuchen. Ohne ihn hätte ich das sicher nie gemacht (und ohne seine Hilfe und Anleitung auch nicht geschafft), wäre um eine Erfahrung ärmer und hätte eine Menge Spaß verpasst.

Aber mal der Reihe nach, wovon rede ich hier eigentlich? „Bouldern“ ist sowas ähnliches wie Klettern, also das Besteigen einer mit lustig geformten bunten Nocken, Haken und Griffen bestückten Wand. Der Unterschied liegt darin, dass man beim Klettern wirklich hoch klettert (die Wand im High East gestern war ca. 20 Meter hoch) und daher von jemandem gesichert werden muss, wärend man beim Bouldern mehr damit beschäftigt ist, kurze aber schwierige Passagen auf niedriger Höhe zu bezwingen. Bouldern ist also so ne Art Trockenübung für’s richtige Klettern. Man kann es allein machen (weil man niemanden braucht, der das Sicherungsseil festhält) und wenn man runterfällt landet man auf weichen Matten und fängt einfach wieder von vorne an.

Das ganze ist ungefähr doppelt so anstrengend, wie es sich anhört, vor allem da die verdammten Wände selten senkrecht stehen, sondern mehr oder weniger stark nach vorne gekippt sind (also einen Überhang bilden). Hierdurch fiel es mir als ungeübtem Kletterer extrem schwer, mein Gewicht auf die Füße zu stützen, was wohl zu einem Teil die Müdigkeit und Schmerzen in meinen Unterarmen erklärt. Von den Fingern, die noch heut früh ein bisschen weh taten, ganz zu schweigen. Wie auch immer, man versucht also, sich irgendwie mit den Händen in der Wand festzuhalten und dann mit möglichst viel Kraft aus den Füßen weiter nach oben zu kommen. Hierbei folgt man einer bestimmten, durch farbig markierte Griffe vorgegebenen Route. Je näher man den Körper dabei an die Wand bekommt, desto weniger anstrengend wird das Festhalten, da man dann nicht so stark aus der Wand „herauskippt“, und je mehr man sich mit den Beinen nach oben drückt, desto stärker werden die ohnehin sehr beanspruchten Arme und Hände entlastet. Klingt ganz logisch, ist in der Praxis mitunter aber recht schwer umzusetzen.

Nach ungefähr zwei Stunden an der Wand und auf der Matte habe ich es immerhin einmal geschafft, einen vorgegebenen Boulder-Weg bis zum Ziel durchzuklettern (und unzählige andere zu versuchen) und war trotz schmerzender Hände (ich hab danach kaum meine Schuhe zubinden können) ein bisschen stolz auf mich. Jetzt hoffe ich, dass der Muskelkater in den Unterarmen schnell vorbei geht und wir es nächste Woche gleich nochmal versuchen können.