Babylon A.D.
In der heutigen Sneak-Preview lief der neue Film mit Vin Diesel, Babylon A.D. Nun hat man bei Vin-Diesel-Filmen ja schon gewisse Vorahnungen, was das Genre angeht, ebenso wie Erwartungen an die Qualität. Und ich muss sagen, dass Babylon A.D. in beider Hinsicht nicht enttäuscht. Man bekommt einen optisch sehr ordentlichen Actionfilm, dessen Story zwar interessante Ideen einbringt, diese aber nicht wirklich konsequent umzusetzen vermag und so – wie viele Filme – in ein mehr oder weniger verkorkstes und reichlich unfertig wirkendes Ende mündet.
Aber mal zum Inhalt: Diesel spielt Toorop, eine Kreuzung aus einem Auftragskiller, einem Schmuggler und und einem Menschenschleuser, der in bewaffnetem wie unbewaffnetem Kampf über jede Konkurrenz erhaben ist. Er lebt – obwohl Amerikaner (ein Tatoo lässt darauf schließen, dass er mal ein US Marine war) – in einem durch nukleare Explosionen verwüsteten und politisch anscheinend völlig zerfallenen Teil der ehemaligen Sowjetunion und genießt seinen Ruhestand gulaschkochend in einer Häuserruine. Von einer Art Warlord, gnadenlos schlecht gespielt von Gerard Depardieu, erhält er den Auftrag, eine junge Frau aus einem Kloster irgendwo am Ende der Welt quer durch Ex-Russland nach Amerika zu bringen. Wie nicht anders zu erwarten, stürzen sich dabei Gott und die Welt auf ihn und wollen das verhindern. Mehr verrate ich mal nicht, ansonsten wird zu viel gespoilert.
Was auffällt ist, dass sich der Film fröhlich an diversen Symbolen und Motiven der Bibel bedient und so eine Art pseudo-religiöse Atmosphäre mit allem drum und dran (unbefleckte Empfängnis, Messias, Schöpferfiguren und -funkionen, etc.) aufzubauen versucht. Das klappt aber irgendwie nicht wirklich, und so wirkt das ganze stellenweise einfach nur lächerlich. Das Ende ist wie schon gesagt sehr eigenartig und diverse Handlungsstränge bzw. -elemente werden einfach nicht zu Ende gebracht, so dass man etwas ratlos beim Abspann sitzt und sich wundert, wieso auf einmal schon Schluss ist.
Insgesamt bleibt also ein optisch durchaus ansprechender Film (sofern man auf postapokalyptische Bilder und wilde Action steht), der durch die mangelhafte Story, die übertriebenen biblischen Motive und das unvollständige Ende einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Mit ein paar Bier würde er aber durchaus zu einem formidablen Männerabend beitragen – wobei ich vermute, dass er noch viel schlechter sein dürfte, wenn man ihn ein zweites Mal anschaut.