Nachtrag zu Babylon A.D. und Wanted
Bin grad über ein paar Sachen gestolpert, die ich für erwähnenswert halte. Zum einen geht es dabei um ein paar interessante Dinge zu Babylon A.D., zum anderen hab ich noch etwas zu Wanted zu sagen.
Wie ich geschrieben habe, ist mir vor allem das Ende von Babylon A.D. ziemlich negativ aufgefallen, und ich denke, dass folgende Informationen, die ich in der IMDb gefunden habe, das ziemlich gut erklären:
- At the time of the movie’s release, director Mathieu Kassovitz openly opposed the final version of the movie calling it a „bad episode of „24“ (2001). He apparently wanted to make a much longer R-rated movie that was closer to the original novel „Babylon Babies“ which the screenplay, which he co-wrote, was based upon, but the Fox studio ignored his wish and mad a PG-13 movie out of it in the cutting room.
- The studio apparently cut 70 minutes of Mathieu Kassovitz’s original version to get to a running time of 93 minutes. This happened against his wishes.
Also wurde mal wieder ein Film auf Grund finanzieller Interessen eines Studios verstümmelt und ruiniert. Vielen Dank auch. Noch schlimmer finde ich aber, dass man in solchen Fällen zwar oft einen Director’s Cut auf DVD kaufen kann, damit aber den verdammten Studios noch mehr Geld in den Arsch schiebt.
Noch kurz etwas anderes zu Wanted: Eine Kritik auf Telepolis stellt den Film so dar:
„Wanted“ ist kein anti-religiöser Film, aber er mahnt durchaus zur Vorsicht gegenüber kirchlichen Institutionen, gegenüber den Interpreten und Exegeten der jeweiligen Schriften. Kurz: Gegen all die, die Menschen unter religiösem Vorwand in einen Kampf schicken.
Nun, in der Tat kann man dem Film wohl unterstellen, dass er (religiöse?) Führer als keineswegs unfehlbar darstellt und sie der Kritik preisgibt. Was mir aber etwas aufstößt ist in dem Zusammenhang, dass lediglich die Institution (also hier die „Bruderschaft“) kritisiert wird, das dahinterstehende Prinzip, von mir aus der „Glaube“ dieser Gruppe (nämlich, der, dass der Webstuhl schon die richtigen Namen nennt), aber in keinster Weise hinterfragt wird. Vielmehr wird es als abolut richtig und wahr angesehen und der Held wird erst dadurch zum guten Helden, dass er diese Befehle gegen den Willen der Institution umsetzt. Damit müsste man Wanted nicht als „keinen anti-religiösen Film“ bezeichnen, sondern als einen pro-religiösen, der zum Kampf gegen „falsche“ Priester aufruft, also gerade dazu, unter einem religiösen Vorwand in den Kampf zu ziehen. Ob man das jetzt als auf den Islam beziehen kann oder soll (von dem in den letzten Jahren ja oft berichtet wurde, dass er eigentlich gut sei, nur von den Terroristen und Al-Qaida falsch ausgelegt werde), lasse ich jetzt mal dahingestellt.